Kunckel
(Kunkel) von Löwenstjern,
Johann, Chemiker, geboren um 1638 (1630) bei
Hütten
[* 2] unweit
Rendsburg,
[* 3] widmete sich
der
Pharmazie, wurde 1659 Kammerdiener, Chimist und Aufseher der
Hof- und Leibapotheke der
Herzöge
Franz
Karl und
Julius
Heinrich von
Lauenburg,
[* 4] dann geheimer Kammerdiener und Aufseher des kurfürstlichen
Laboratoriums in
Dresden,
[* 5] hielt 1677 chemische
Vorlesungen in
Wittenberg
[* 6] und arbeitete seit 1679 im
Dienste
[* 7] des
Großen
Kurfürsten auf der
Pfaueninsel bei
Potsdam.
[* 8] 1688 wurde
er von
Karl XI. nach
Stockholm
[* 9] berufen, zum Bergrat ernannt und 1693 geadelt. Er starb (1702)
auf seinem
Landgut Dreißighufen bei
Pernau. Kunckel
entdeckte nach
Brand und unabhängig von demselben den
Phosphor zum zweitenmal
und erfand das
Rubin- oder Goldglas, stellte es wenigstens zuerst im großen dar. Er schrieb: »Öffentliche Zuschrift von dem
Phosphor mirabili etc.« (Leipz. 1678);
»Ars vitraria experimentalis, oder vollkommene Glasmacherkunst etc.« (Frankf. u. Linz [* 10] 1679, franz. 1752);
»Collegium physico-chemico-experimentale, oder Laboratorium [* 11] chymicum« (hrsg. von Engelleder, Hamb. u. Leipz. 1716).