Kumunduros
(Komunduros), Alexandros, griech. Staatsmann, geb. 1814 in Messenien aus der mainotischen Familie Trubakides, besuchte Gymnasium und Universität zu Athen, [* 3] mußte aber wiederholt wegen gänzlicher Mittellosigkeit seine Studien unterbrechen und sein Leben als Schreiber fristen. 1841 nahm er am Aufstand in Kreta teil und war während des griechischen Septemberaufstandes 1843 Privatsekretär des Generals Th. Grivas. Hierauf ließ er sich zu Kalamata in Messenien 1845 als Advokat nieder, heiratete eine Frau aus der Familie Mauromichalis und ward von der Regierung zum Staatsanwalt in Kalamata ernannt. 1851 zum Abgeordneten gewählt, nahm er durch seine politische Begabung und seine hervorragende Beredsamkeit bald eine bedeutende Stellung in der Kammer ein, ward 1855 zum Präsidenten derselben gewählt und 1856 zum erstenmal Minister und zwar der Finanzen unter Miaulis.
Während er bis zur Vertreibung König Ottos (1862) sich der gemäßigt-liberalen Partei unter Zaimis angeschlossen hatte, ward er unter der Regierung Georgs Führer der konservativen Partei und wiederholt als solcher Ministerpräsident. Streng konstitutionell, suchte er eine regelmäßige Entwickelung des parlamentarischen Systems innerhalb der gesetzlichen Schranken herbeizuführen; nach außen erstrebte er die Vergrößerung Griechenlands, ohne sich der Gefahr eines Kriegs auszusetzen, und erreichte diese auch während seines letzten Ministeriums durch Erwerbung fast ganz Thessaliens und eines Teils von Epirus. Darauf von Trikupis gestürzt, starb er in Athen. Seine große Popularität zeigte sich bei seinem Begräbnis.
Vgl. Bikélas, Coumoundouros (a. d. Griech., Montpellier [* 4] 1884).