Karl Robert, Landschaftsmaler, geb. zu Dresden, sah sich, da die Dresdener Akademie
damals keinen Lehrer für das Fach der Landschaft bot, in seiner Ausbildung zunächst auf sich selbst angewiesen, erlangte
aber durch einen Kunstfreund die Möglichkeit, nach Tirol zu reisen, von wo er mit Hülfe eines Stipendiums
der Regierung 1831 nach Italien ging und bis 1837 eifrig nach der Natur studierte. Dazwischen fällt ein längerer Aufenthalt
in Ungarn, Slawonien und Kroatien. 1843 kehrte er nach Dresden zurück, machte andre Studienreisen, 1851 nach Schottland, 1859 mit
dem Prinzen Georg von Sachsen nach Portugal und 1867 nach Ägypten, indem er überall zahlreiche Skizzen
für seine spätern Ölbilder und Aquarelle entwarf.
Seine Landschaften aus dem südlichen Europa wie aus Holland und namentlich aus Schottland sind von großer Wahrheit der
Zeichnung und von trefflicher Wiedergabe
der Atmosphäre und Beleuchtung, z. B.: zwei
große Bilder aus Montenegro, der See von Skutari mit dem albanesischen Gebirge, aus Portugal das Schloß Cintra mit den
maurischen Burgen sowie ein jenem Prinzen gewidmetes Aquarellenalbum, aus Schottland mehrere Küstenpartien, aus Sicilien
ein Sturm am Strand von Palermo, zwei treffliche Bilder aus Schottland und aus der Schweiz im Museum
zu Leipzig u. a. 1847 wurde er Ehrenmitglied der Akademie und 1859 Professor in Dresden.
Ernst Eduard, Mathematiker, geb. zu Sorau, studierte in Halle
[* 28] erst Theologie, dann Mathematik, wurde 1831 Lehrer
am Gymnasium in Sorau, 1832 in Liegnitz, 1842 ord. Professor der Mathematik in Breslau, 1855 in Berlin; 1884 gab er seine Lehrthätigkeit
auf und starb in Berlin. In den«Abhandlungen» der Berliner
[* 29] Akademie der Wissenschaften veröffentlichte er eine Reihe
bahnbrechender Arbeiten, z. B. über die hypergeometr. Reihe, über die kubischen
Reste, Beweis des Fermatschen Satzes, Beweis der höhern Reciprocitätsgesetze, Theorie der allgemeinen und specieller algebraischer
Strahlensysteme, über specielle krumme Oberflächen (s. Kummersche Flächen) u. s. w.
Friedr. Aug., Violoncellvirtuos und Musiklehrer, geb. zu
Meiningen, Schüler von Dotzauer, war von 1817 ab jahrzehntelang einer der bekanntesten Vertreter seines
Instruments. 1814-64 gehörte er der königl. Kapelle zu Dresden an, wo er starb.
Landschaftsmaler, geb. 30. Mai 1810 zu Dresden, widmete sich zunächst unter A. Richter der Malerei,
erhielt 1831 ein Reisestipendium nach Italien und blieb dort sowie in Ungarn und im Alpengebiet bis 1837 und
bereiste 1845 Dalmatien und Montenegro, 1851 Schottland, 1859 Portugal, 1868 Ägypten. Von diesen Reisen brachte der Künstler
eine reiche Fülle von Studien mit, die er in zahlreichen effektvollen Bildern verwertete. Die Gemälde: See von Skutari und
Bocche di Cattaro kamen in den Besitz des Königs von Sachsen;
[* 30]
Sonnenuntergang auf den Hebriden, Sandalp am hohen Tödi in das Leipziger Museum.
Kummer wurde 1847 Ehrenmitglied der Akademie in Dresden, erhielt 1859 den Professortitel und starb daselbst
Rudolf Ferdinand von, preuß. General, geb. zu Szelejewo (ProvinzPosen), trat 1834 in das 18. Infanterieregiment
ein und wurde 1835 Offizier, nahm 1848 als Generalstabsoffizier an mehrern Gefechten gegen die poln. Insurgenten teil, wurde
dann der Reorganisationskommission in der ProvinzPosen zugeteilt. Nachdem Kummer 1855 Major geworden war,
wurde er als Generalstabsoffizier zur 10. und 7. Division sowie später zum Gardekorps versetzt, wurde 1860 Chef des Generalstabs
des 1. Armeekorps und bald darauf des Gardekorps, sowie 1861 Oberst. 1864 - 65 kommandierte Kummer das 37. Infanterieregiment,
demnächst die 25. Infanteriebrigade, wurde 1865 Generalmajor und nahm 1866 in der Mainarmee hervorragenden
Anteil an dem Feldzuge. 1868 wurde er Inspecteur der Besatzung von Mainz und Generallieutenant,
erhielt er den Befehl
über die 3. Reservedivision, mit der er an der Einschließung von Metz bis zur Kapitulation teilnahm.
Hierauf trat Kummer an die Spitze der 15. Infanteriedivision, war bis 6. Nov. Kommandant von Metz, nahm dann
an den Kämpfen der Ersten Armee im nördl. Frankreich (Schlachten bei Amiens, an der Hallue, bei Bapaume, St. Quentin) ruhmvollen
Anteil und stand nach dem Friedensschluß in Köln, wo er Okt. 1873 auch die Geschäfte des Gouverneurs übernahm.
Im Jan. 1875 wurde Kummer mit dem Range eines kommandierenden Generals von den bisherigen Stellungen entbunden und 1877 auf sein
Ansuchen zur Disposition gestellt.