Kulisse
(franz. coulisse), eigentlich
Nute oder
Falz,
[* 2] worin sich etwas auf- und abschiebt, daher Kulisse
ntisch, s. v. w.
Ausziehtisch; dann besonders die die Seitenwände oder
Flügel einer Bühnendekoration bildenden beweglichen
Teile (s.
Theater).
[* 3]
Ferner eine Vorrichtung an
Dampfmaschinen,
[* 4] durch welche der Expansionsgrad des
Dampfes mit
Hilfe von
Exzentrik
[* 5] und
Schieber verändert wird; auch eine rinnenförmige
Führung für die geradlinige
Bewegung eines Maschinenteils; bei Wasserrädern
eine Vorrichtung zur Regelung des Wasserzuflusses.
In der Börsensprache bezeichnet man mit Kulisse
die Gesamtheit der Kulissiers (franz.
coulissiers), d. h. der Börsenspekulanten, welche ohne Vermittelung der beeidigten
Makler hauptsächlich
Differenzgeschäfte
machen. Den
Gegensatz zur Kulisse
bildet das
Parkett, das
Geschäft durch die offiziell bestellten
Makler. An der
Pariser
Börse darf
die Kulisse
nicht im Innern des
Börsengebäudes, sondern nur an den Eingängen ihr
Geschäft betreiben. Auch
beschränkt die Kulisse
ihre Thätigkeit auf eine kleine Anzahl von
Papieren, namentlich solche, die starken Wertschwankungen unterliegen.
Die Kulissiers machen die
Abschlüsse zum großen
Teil nicht für eigne Rechnung, sondern als
Kommissionäre, d. h. in eignem
Namen, aber fremdem Auftrag. Vgl.
Agiotage.