Kuhnau
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Johann, Komponist, geb. 1667 zu Geising in Sachsen, [* 2] erhielt seine Ausbildung auf der Kreuzschule zu Dresden [* 3] sowie später durch den dortigen Kapellmeister Albrici und bezog 1682 die Universität Leipzig, [* 4] um die Rechte zu studieren. Zugleich eifrig Musik treibend, konnte er 1684 das Organistenamt an der Thomaskirche übernehmen, welches er 1700, obwohl er inzwischen Advokat geworden war, mit dem eines Universitätsmusikdirektors vertauschte. 1701 endlich wurde er (als Vorgänger Seb. Bachs) Kantor an der Thomaskirche, als welcher er am starb.
Von seinen Zeitgenossen sowohl seiner künstlerischen als seiner wissenschaftlichen Thätigkeit wegen hochgeschätzt, ist
Kuhnau
für die Musikgeschichte namentlich deshalb von Bedeutung,
weil er es zuerst unternahm, die bis zu
seiner Zeit
nur für mehrere
Streichinstrumente oder eine Solovioline verwendete Sonatenform auf das Soloklavier anzuwenden,
und so der Schöpfer der für die moderne
Musik so wichtigen
Gattung der Klaviersonate wurde. Seine erste
Arbeit dieser Art
erschien bereits 1695 und scheint alsbald Anklang gefunden zu haben, da er ihr im folgenden Jahr ein
gleichartiges Wert:
»Frische Klavierfrüchte oder sieben Suonaten von guter Invention und
Manier, auf dem
Klavier zu spielen«,
und 1700 noch
»Musikalische
Vorstellung einiger biblischer Historien in sechs
Sonaten, auf dem
Klavier zu spielen« folgen ließ,
letzteres Werk überdies merkwürdig als eins der ältesten
Beispiele der sogen.
Programmmusik.