Kugelbakterĭe
,
s. Micrococcus.
Kugelbakterie
3 Wörter, 32 Zeichen
Kugelbakterĭe,
s. Micrococcus.
(Kugelbakterie), Pilzgattung der Schizomyceten, charakterisiert durch die kugelige Form der Zellen, die sich durch Zweiteilung vermehren und daher oft paarweise oder selbst zu mehreren in rosenkranzförmigen Ketten verbunden vorkommen. Von pathogenen Arten sind zu nennen:
Micrococcus septicus Cohn, mit 0,5 Mikromillimeter großen, bewegungslosen, in Haufen liegenden oder kettenförmig verbundenen Zellen, bei verschiedenen putriden Erkrankungen, besonders bei Pyämie, Septichämie und bei Mykosen, in den eiterigen Sekreten und im Blut.
Micrococcus diphthericus Cohn, mit einzelnen, paarweise oder kettenförmig verbundenen Zellen von 0,35-1,1 Mikromillimeter Durchmesser, auf den erkrankten Organen bei Diphtheritis.
Micrococcus vaccinae Cohn, Pockenbakterie, ungefähr 0,5 Mikromillimeter große, einzelne oder paarweise verbundene Zellen, in der Pockenlymphe. Zymogene, d. h. bei Gärungen und Fäulnissen auftretende, Arten sind besonders bei der Milchsäuregärung, bei der Gärung der Weinsäure, bei der Ammoniakgärung des Harns, beim Verderben des Biers und Weins zu finden. Endlich gibt es auch Mikrokokken, welche Zersetzungen unter Bildung eines eigentümlichen Pigments hervorbringen. So tritt Micrococcus prodigiosus Cohn (Palmella prodigiosa Mont.) in blutroten Schleimtröpfchen auf gekochten Kartoffeln, Brot, [* 3] Mehl [* 4] u. dgl. auf und bildet einzelne oder paarweise verbundene, kugelige oder kurz ovale, 0,8-1,1 Mikromillimeter große Zellen. Sein Auftreten wurde früher vom Aberglauben ausgebeutet (»blutendes Brot« [s. d.], »blutende Hostie« etc.). Die Formen von Micrococcus gehören zu den in ihrer Entwickelung bisher unvollkommen bekannten Spaltpilzen.
Vgl. Zopf, Die Spaltpilze (Bresl. 1885);