Kürnberger
,
Ferdinand, Schriftsteller, geb. zu
Wien,
[* 3] studierte daselbst
Philosophie, wandte sich dann aber
der Journalistik und Publizistik zu. Als Revolutionsflüchtling verließ er 1848
Wien, verweilte längere Zeit in
München,
[* 4] kehrte 1859 nach
Österreich
[* 5] zurück und ließ sich 1865 in
Graz,
[* 6] 1867 in
Wien nieder, wo er als
Sekretär
[* 7] der
Schiller-Stiftung fungierte, bis er 1877 seinen
Wohnsitz von neuem in
Graz nahm. Er starb während eines Aufenthalts in
München Einen litterarischen
Namen erwarb sich Kürnberger
zuerst während der Zeit seines
Exils durch den kulturhistorisch
wertvollen
Roman »Der Amerikamüde« (Frankf. 1856),
in dessen Hauptperson Nikolaus Lenau porträtiert sein soll. Zu gleicher Zeit versuchte er sich mit seinem »Catilina« (Hamb. 1855) als Dramatiker. Ein Teil seiner Beiträge zu belletristischen Zeitschriften erschien gesammelt unter dem Titel: »Ausgewählte Novellen« (Prag [* 8] 1857). Außerdem veröffentlichte er: »Das Goldmärchen« (Wien 1857);
»Novellen« (Münch. 1861-62, 3 Bde.);
eine Auswahl seiner Feuilletons, Betrachtungen über die innere Geschichte Österreichs in den Jahren 1859-73 enthaltend, unter dem Titel: »Siegelringe« (Hamb. 1874);
den Roman »Der Haustyrann« (Wien 1876) und »Litterarische Herzenssachen. Reflexionen und Kritiken« (das. 1877) sowie einen neuen Band [* 9] »Novellen« (Berl. 1878).
Kürnberger
huldigte einer durchaus pessimistischen Weltanschauung.