Kühlwetter
,
Friedrich von, preuß. Staatsmann, geb. studierte
die
Rechte und trat 1830 in den Staatsverwaltungsdienst.
Schon mit 39
Jahren ward er 1848 zum
Minister des Innern
im
Ministerium
Hansemann ernannt, das vom 25. Juli bis 28. Sept. die
Geschäfte leitete. Kühlwetter
erhielt darauf die
Verwaltung des Regierungspräsidiums
zu
Aachen,
[* 2] wo er aber, obwohl selbst
Rheinländer und Katholik, als gut preußischer
Beamter auf hartnäckige Abneigung seitens
der
Bevölkerung
[* 3] stieß. 1866 nach
Düsseldorf
[* 4] versetzt, erwarb er sich hier durch eifrige
Fürsorge für
Kunst und
Wissenschaft allgemeine
Anerkennung. 1870 erhielt
er den schwierigen
Posten eines
Zivilgouverneurs zu
Straßburg,
[* 5] den
er mit Umsicht und
Energie verwaltete.
Hierauf wurde er im
September 1871 zum
Oberpräsidenten der
Provinz
Westfalen
[* 6] befördert, wo seine
Stellung durch den Beginn des
Kulturkampfs ebenfalls eine schwierige wurde. Kühlwetter
vertrat mit Entschiedenheit die
Rechte des
Staats und bemühte sich, namentlich durch
Berufung freisinniger
Lehrer an die
Akademie zu
Münster,
[* 7] die
katholische
Bevölkerung von
Westfalen von der Herrschaft des
Ultramontanismus zu befreien. Er wurde daher von der klerikalen
Partei auf
das heftigste angefeindet. Kühlwetter
starb in
Münster.