Kücken
,
Friedrich
Wilhelm,
Komponist, geb. zu
Bleckede bei
Lüneburg,
[* 2] erhielt seine musikalische
Ausbildung
in
Schwerin,
[* 3] wo er zugleich als Musiklehrer am
Hufe fungierte, sodann zu
Berlin,
[* 4] wo er sich durch Liederkompositionen und die
mit Beifall aufgeführte
Oper »Die
Flucht nach der
Schweiz«
[* 5]
(Text von Kücken
Blum) bekannt machte. Nachdem er 1841 in
Wien
[* 6] noch
Sechters
Unterricht in der
Komposition genossen, folgte er 1843 einem
Ruf nach der
Schweiz, um die Männergesangsfeste
zu St.
Gallen und Appenzell
[* 7] zu dirigieren, ging 1843 nach
Paris,
[* 8] wo er sich unter
Halévy in der
Instrumentation sowie unter
Bordogni im
Kunstgesang ausbildete, auch seine
Oper »Der Prätendent«
(Text von
Berger) schrieb (aufgeführt 1847 in
Stuttgart),
[* 9] und wurde 1851 zweiter, nach
Lindpaintners
Tod (1856) aber erster
Kapellmeister in
Stuttgart.
Seit 1862 lebte er ohne öffentliches
Amt in
Schwerin und starb daselbst. Kücken
genießt als Liederkomponist einer ungemeinen
Popularität, welche auch eine wohlverdiente ist, insofern seine zahlreichen
Lieder fast ausnahmslos von
frischer, melodiöser
Erfindung zeugen und sich, wenn auch nicht durch Tiefe, so doch durch Sangbarkeit und Formvollendung
auszeichnen. Mit seinen ebenfalls zahlreichen Männergesängen hat Kücken
wesentlich auf die
Ausbildung dieses Kunstzweigs in
Deutschland
[* 10] eingewirkt.