Krystallwasser
,
die Wassermenge, mit der sich chem.
Verbindungen zu meist festen krystallisierbaren Körpern vereinigen,
ohne daß sich dabei eine Hydratbildung (s.
Hydrate) nachweisen läßt. Die Festigkeit
[* 2] der
Bindung des Krystallwasser
ist im ganzen gering,
wenn auch
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.] ¶
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777 oft sehr verschieden. Manche Verbindungen geben ihr Krystallwasser
schon bei gewöhnlicher Temperatur an nicht ganz feuchte Luft ab,
wobei sie zerfallen (Verwitterung durch Verlust von Krystallwasser
), andere zersetzen sich erst in der Wärme.
[* 4] Geschieht letzteres bei
Temperaturen unter 100°, so wird das abgeschiedene Krystallwasser
flüssig und löst das wasserärmere
Salz
[* 5] ganz oder teilweise auf (Schmelzen im K.). So verflüssigt sich z. B. Glaubersalz, Na2SO4 + 10 H2O, bei 34°,
indem es in 10 Moleküle flüssigen Wassers und 1 Molekül Na2SO4 zerfällt.
Bei 100° werden fast alle Krystallwa
sserverbindungen vollständig unter Verflüchtigung des Wassers zersetzt. Manche Körper,
namentlich gewisse Salze, nehmen beim Krystallisieren aus ihren wässerigen Lösungen je nach der dabei
herrschenden Temperatur verschiedene Mengen auf, z. B. das Mangansulfat unterhalb 15°: 7 H2O,
zwischen 15° und 30°: 5 H2O, bei 30–40°: 4 H2O. Beim Eintritt der Verbindung eines wasserfreien Salzes mit Krystallwasser
tritt
regelmäßig eine mitunter sehr bedeutende Erwärmung ein.