Titel
Krummacher
,
1)
Friedrich
Adolf, Dichter und Volksschriftsteller, geb. zu
Tecklenburg in
Westfalen,
[* 2] ward nacheinander
Rektor in
Mors,
Professor der
Theologie an der
Universität zu
Duisburg,
[* 3] reformierter
Prediger erst zu
Krefeld,
[* 4] sodann zu Kettwich in
Westfalen, 1819
Konsistorialrat,
Superintendent und Oberprediger zu
Bernburg,
[* 5] 1824
Pastor an der St. Ansgariuskirche
in
Bremen,
[* 6] wo er als
Emeritus starb.
Sein namhaftestes Werk sind seine
»Parabeln« (Duisb. 1805; 9. Aufl.,
Essen
[* 7] 1876),
die in oft ins Spielende ausartender
Sprache,
[* 8] aber mit einem lebendigen Natursinn aus der
Sphäre des
Sinnlichen
durch Gleichnisse und
Bilder zur
Anschauung des
Übersinnlichen zu erheben suchen. Auch mehrere zum Teil vielfach aufgelegte
Volks- und
Kinderschriften sowie einige theologische
Schriften gab Krummacher
heraus.
Vgl.
Möller, Friedr. A. Krummacher
und seine
Freunde
(Brem.
1849, 2 Bde.).
2) Gottfried Daniel, Theolog, Bruder des vorigen, geb. 1774 zu Tecklenburg, war nacheinander Pfarrer in Bärl, Wulfrath ^[richtig: Wülfrath] und seit 1816 in Elberfeld, [* 9] wo er starb. Er war der Wiedererwecker der calvinistischen Orthodoxie daselbst und veröffentlichte die Predigtsammlungen: »Die Wanderungen Israels durch die Wüsten nach Kanaan« (3. Aufl., Elberf. 1850-51, 2 Bde.),
die »Hauspostille« (Mörs 1835; neue Ausg., Wesel [* 10] 1871),
»Tägliches Manna« (10. Aufl., Köln [* 11] 1883) u. a.
3)
Friedrich
Wilhelm, evang. Kanzelredner, Sohn von Krummacher
1), geb. 1796 zu
Mörs a. Rh., machte sich im Wupperthal und in
Bremen als Gegner des
Rationalismus bekannt. Vorgearbeitet
hatte ihm sein Oheim. Er selbst wurde 1843 nach
New York, 1847 als
Prediger an die Dreifaltigkeitskirche in
Berlin,
[* 12] später
als Hofprediger nach
Potsdam
[* 13] berufen, wo er starb. Er hinterließ viele erbauliche
Schriften, unter denen
»Salomo
und
Sulamith« die 9.
Auflage (Elberf. 1875) und
»Elias der Thisbiter« die 6.
Auflage (das. 1874) erfahren
haben.
Vgl. seine Selbstbiographie (Berl. 1869).
Aus derselben Versammlung der evangelischen Allianz zu Berlin (1857),
deren »herzergreifende
Luftspiegelung«
[* 14] er gefeiert hatte,
machte sich auch sein
Bruder
Emil
Wilhelm Krummacher
,
Prediger in
Langenberg und
Duisburg, berühmt durch
Protest gegen den
Kuß, womit
Merle d'Aubigné
den bereits ketzerisch werdenden
Bunsen begrüßte. Er schrieb:
»Evangelischer Hausschatz« (Duisb. 1853, 2 Bde.).