Krotonöl
(Oleum Crotonis), aus den
Samen
[* 3] von
Croton Tiglium L. in
Indien und
England durch
Pressen oder
Schwefelkohlenstoff
gewonnenes
Öl, ist honiggelb bis gelbbraun, dickflüssig, schmeckt ölig mit brennend scharfem Nachgeschmack;
riecht ranzig, wird an der
Luft dunkler und dickflüssiger, löst sich leicht in
Äther, teilweise auch in
Alkohol und besteht
aus
Glyceriden der gewöhnlichen fetten
Säuren, der Angelikasäure und Krotonsäure C4H6O2 , außerdem
aus harzigem, terpentinartigem Krotonol C9H14O2 . Das Krotonöl
ist
sehr giftig, bewirkt, in sehr geringer
Dosis genommen, heftige
Diarrhöe, in größern
Dosen schmerzvollen
Tod; auf der
Haut
[* 4] erzeugt
es lebhafte
Entzündung,
Bläschen und Pustelbildung, weshalb man dasselbe auch zur Erzeugung eines starken, tief wirkenden
Hautreizes anwendet. Innerlich dient es als eins der stärksten Drastika, welches meist noch in äußerst
geringer
Dosis wirkt, wo die andern
Mittel ohne
Effekt bleiben.
Großen
Ruf hat es bei Behandlung der
Bleikolik.