Titel
Krones
,
1) Therese, berühmte Soubrette, geb. zu Freudenthal in Österreichisch-Schlesien als Tochter eines herumziehenden Schauspieldirektors, wurde nach verschiedenen Engagements an Provinzialbühnen 1821 Mitglied des Leopoldstädter Theaters in Wien, [* 2] wo sie Raimund zum Kollegen hatte; starb daselbst. Mit einem lebhaften und heitern Temperament, immer sprudelnder Laune und einem graziösen Äußern begabt (man nannte sie ¶
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die »Grazie der Trivialität«),
leistete sie im Lustspiel und im Volksstück Ausgezeichnetes, verfaßte auch selbst einige
Volksstücke (»Sylphide«, »Nebelgeist«
etc.). Ihr Leben behandelten Bäuerle in dem Roman »Therese Krones«
(Wien 1854-55, 5 Bde.) und Haffner in dem bekannten dramatischen
Lebensbild gleichen Namens (das. 1861).
2) Franz Xaver Krones
, Ritter von Marchland, österr. Geschichtschreiber, geb. zu
Ungarisch-Ostrau in Mähren,
[* 4] studierte in Wien Philosophie und Geschichte, ward 1857 Professor der österreichischen Geschichte
an der Rechtsakademie in Kaschau, 1862 am Gymnasium in Graz
[* 5] und habilitierte sich an der Universität daselbst, an der er seit 1865 als
Professor der Geschichte wirkt. Er schrieb: »Umrisse des Geschichtslebens der deutsch-österreichischen
Ländergruppe vom 10.-16. Jahrhundert« (Innsbr. 1863);
»Zur ältesten Geschichte der Freistadt Kaschau« (Wien 1864);
»Die österreichischen, böhmischen und ungarischen Länder 1437-1526« (das. 1864);
»Zur Geschichte Ungarns im Zeitalter Franz Rákóczys II.« (das. 1870);
»Ungarn [* 6] unter Maria Theresia und Joseph II.« (Graz 1870);
»Handbuch der Geschichte Österreichs« (Berl. 1876-79, 5 Bde.);
»Grundriß der österreichischen Geschichte« (Wien 1881-83, 4 Abtlgn.);
»Die Freien von Saneck und ihre Chronik als Grafen von Cilli« (Graz 1883);
»Geschichte der Karl Franzens-Universität in Graz« (das. 1886) u. a.