Titel
Kronenorden
,
1) bayrischer Kronenorden
oder
Verdienstorden der bayrischen
Krone (s. Tafel
»Orden«,
[* 2] Fig. 27), entstanden aus dem
Orden des pfälzischen
Löwen
[* 3] und gestiftet von König
Maximilian für Zivilstaatsdiener aller
Klassen und um
Bayern
[* 4] verdiente
Ausländer. Der
Orden hatte zuerst drei, jetzt hat er vier
Klassen: Großkreuze, Großkomture (1855
hinzugefügt),
Komture und
Ritter;
damit verbunden sind goldene und silberne Medaillen.
Die Dekoration ist ein achtarmiges, sechzehnspitziges, weiß emailliertes, mit einem Eichenkranz umgebenes Kreuz [* 5] mit der Königskrone. Im Avers des Mittelschildes befinden sich die blauen und weißen Rauten und die Umschrift: »Virtus et honos« (»Tugend und Ehre«),
im
Revers das
Bild des
Stifters mit der Umschrift: »Maximilianus
Josephus Bojoariae
Rex«. Die
Großkreuze tragen außer dem
Kreuz über die
Schulter einen
achtspitzigen Silberstern mit obigem Mittelschild, die Großkomture das
Kreuz am
Hals und einen kleinern
Stern, die
Komture
keinen
Stern, die
Ritter den
Orden im Knopfloch. Das
Band
[* 6] ist hellblau mit weißem
Rand. Inländern verleiht der
Orden den persönlichen
Adel, und hatte der
Vater und Großvater den
Orden ebenfalls, so gibt dies Anspruch auf den erblichen
Adel. - 2)
Italienischer
Kronenorden
, gestiftet von
Viktor Emanuel zum Andenken an die Einigung
Italiens.
[* 7]
Der König ist
Großmeister, und der
Orden hat fünf
Klassen:
Großkreuze (60), Großoffiziere (150),
Komture (500),
Offiziere
(2000),
Ritter. Die
Dekoration besteht in einem goldenen, weiß emaillierten
Kreuz, dessen abgerundete
Flügel durch vier Liebesknoten
verbunden sind. Im
Avers des blauen Mittelschildes befindet sich die
Eiserne Krone in
Gold,
[* 8] im
Revers der
schwarze
Adler
[* 9] und das savoyische
Kreuz. Das
Band ist rot, durch einen weißen
Streifen geteilt. Die
Großkreuze tragen außer
dem
Kreuz noch einen silbernen, achtstrahligen
Stern mit der
Krone im blauen Mittelschild und im weißen, vom schwarzen
Adler
gekrönten
Ring: »Vict. Eman. II.
Rex
Italiae MDCCCLXVI«, die Großoffiziere das
Kreuz am
Hals und den achteckigen
Stern mit daraufliegendem
Kreuz, die
Komture jene ohne
Stern, die
Offiziere das
Kreuz am
Band mit einer
Rosette im Knopfloch, die
Ritter ebenso ohne
Rosette. - 3) Preußischer Kronenorden
, gestiftet von König
Wilhelm zum Andenken an
seine
Krönung.
Der Orden hat vier Klassen. Die Dekoration besteht in einem goldenen, weiß emaillierten Kreuz, in dessen Mittelschild aus Goldgrund sich die Königskrone befindet, umgeben von der Inschrift: »Gott mit uns«; auf dem Revers steht der gekrönte Namenszug mit dem Datum der Stiftung als Umschrift. Die erste Klasse trägt außer dem Kreuz noch einen achtspitzigen Stern mit dem Medaillon der Vorderseite, die zweite Klasse neben dem Kreuz um den Hals entweder einen Stern, welcher viereckig ist und das Kreuz obenauf hat, oder Kreuz ohne Stern; die dritte Klasse das Kreuz im ¶
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Knopfloch, die vierte Klasse das vergoldete Kreuz ohne Email. Das Band ist blau.
Vgl. Höftmann, Der preußische Rote Adlerorden und der in Urkunde und Bild (Berl. 1879). -
4) Rumänischer Kronenorden
, gestiftet von König Karl I. von Rumänien
[* 11] zur Erinnerung an die Erhebung Rumäniens zum Königreich.
Die Dekoration besteht in einem Kreuz mit gleichen Armen, zwischen denen sich verschlungene C befinden, welche bei sämtlichen
Klassen von Gold, bei dem Ritterkreuz von Silber sind. Die Arme sind rot emailliert mit weißem Rande. Die Aversseite des roten
Mittelschildes zeigt die Stahlkrone und auf dem weißen Ring darum oben die Inschrift: »Prin noi insine«
(»Durch uns selbst«),
unten das Datum 14. Martie 1881, der Revers das Datum 10. Maiu und auf dem Reif 1866, 1877, 1881. Das Band
ist dunkelblau und silbern gerändert. Der Orden hat fünf Grade: Großkreuze, Großoffiziere, Kommandeure, Offiziere, Ritter.
- 5) Siamesischer Kronenorden
, s. Siam. - 6) Württembergischer Kronenorden
König Wilhelm I. vereinigte den aus
dem Jagdorden entstandenen Adlerorden und den Zivilverdienstorden mit Zugrundelegung der Statuten des letztern zu einem Zivil-
und Militärverdienstorden und teilte ihn in drei Klassen, welche König Karl zu fünf Klassen erweiterte: Großkreuze, Komture,
Ritter mit der Krone, Ehrenritter und Ritter, wozu für das Militär noch Schwerter
[* 12] und weiter goldene und
silberne Medaillen kommen.
Das Ordenszeichen ist ein weiß emailliertes, achtspitziges goldenes Kreuz mit vier leopardierten Löwen in den Winkeln und Krone bei Klasse 1-4. Im weißen Mittelschild steht auf dem Avers der Namenszug des Königs Friedrich, umgeben von der Devise: »Furchtlos und trew«, im Revers die Königskrone. Der Orden wird am karmesinroten, schwarz geränderten Band getragen. Die Großkreuze tragen auf der Brust einen achtspitzigen silbernen Stern mit dem Kreuz im weiß emaillierten Schild. [* 13] Mit Ausnahme des Ritterkreuzes, dem die Löwen fehlen, verleiht der Orden den Personaladel. S. Tafel »Orden«, [* 10] Fig. 5.