Hut (Kurhut,
[* 1]
Fig. 7) oder auch den jetzigen Herzogshut
[* 1]
(Fig. 8). Der Fürstenhut (Fig. 9) unterscheidet sich von dem Kurhut durch
die Einfassung; häufig wurde an Stelle des Hermelinaufschlags ein Kronreif mit Blättern geführt, ähnlich der sogen. Erlauchtkrone
[* 1]
(Fig. 10), die jetzt den vormals reichsständischen Grafen eigentümlich ist und oben in der Mitte ein
Hermelinschwänzchen zeigt. Auf die alte Königskrone geht auch die päpstliche Krone oder Tiara (Fig. 11) zurück.
Dieselbe besteht aus einer hohen weißen (nach andern purpur-, blau- und grünseidenen) Mütze, die mit drei Kronen überzogen
und oben mit dem Reichsapfel besetzt ist. Eine weitere Abart ist die französische Marquiskrone
[* 1]
(Fig. 12),
bei welcher die Blätter mit je drei in Gold gefaßten Perlen abwechseln. Die Rangkronen des niedern Adels kamen im vorigen Jahrhundert
nur sehr vereinzelt vor, und es herrschte bei der Anwendung derselben völlige Willkür. Die Festsetzung einer bestimmten
Anzahl von Perlen für jede Adelsklasse ist ganz neuen Datums. Streng genommen gebühren dem Grafen eine
Krone mit neun
[* 1]
(Fig. 13), dem Freiherrn eine solche mit sieben
[* 1]
(Fig. 14) und dem unbetitelten Edelmann eine Krone mit fünf Perlen
[* 1]
(Fig. 15). Nach heraldischer Lehre sollen die Rangkronen nicht auf dem Helm, sondern nur unmittelbar auf dem Schild geführt
werden.
Die offizielle Heraldik schiebt dieselben zwischen Schild und Helm. Den Städten kommen nach jetzigem Gebrauch Mauerkronen zu,
die den altrömischen Kronen dieses Namens (s. Corona) nachgebildet sind; ein Beispiel solcher gibt das Wappen der Stadt Gießen
(Fig. 16), wo sie im Schild vorkommt, während sie in der Regel auf dem Schild geführt wird. Figürlich
versteht man unter Krone den Kroninhaber, die Person des Monarchen mit den ihr zustehenden Rechten, daher man von Krongütern,
Kronämtern, Kronenorden, Krondotationen etc. spricht. Übrigens kommt die Krone auch als Ehrenschmuck (Bürger-, Braut-,
Totenkrone
etc.) in verschiedener Bedeutung und Anwendung vor.
Vgl. Gerlach, Kronenatlas (Abbildungen sämtlicher
Kronen, Wien 1877). -
Den Namen Krone (Wendenkrone) führen auch die der La Tène-Periode, also vorrömischer Zeit, angehörigen, mit Zackenkranz
versehenen runden Bronzereifen, welche sich mittels eines Scharniers öffnen lassen und deshalb nicht als Krone, sondern als
Halsschmuck anzusehen sind. Sie wurden in Norddeutschland in Hannover bis Posen und Preußen gefunden.
zwei Sternbilder: die nördliche Krone, im Osten des Bootes, zwischen 228½° und 244° Rektaszension, 25° und 38°
nördlicher Deklination, ist ausgezeichnet durch einen Stern zweiter Größe (Gemma), mit welchem 4 Sterne von
vierter und 3 von fünfter Größe ringförmig zusammenstehen (s. Karte »Fixsterne des nördlichen Sternenhimmels«); das Sternbild
enthält mehrere merkwürdige Doppelsterne. Am endeckte ^[richtig: entdeckte] Birmingham in Irland einen Stern zweiter
Größe, der schon nach wenigen Tagen dem bloßen Auge unsichtbar wurde. Nach spektroskopischen Untersuchungen
war das plötzliche Aufleuchten dieses Sterns dem Ausbruch glühenden Wasserstoffs zuzuschreiben; die südliche Krone, unter dem
Schützen, in der Nähe des Schwanzes vom Skorpion, für uns nur in ihrem höchsten Standpunkt teilweise am Horizont sichtbar,
enthält einen Stern vierter, 3 fünfter und 8 sechster Größe.
1) Bezeichnung für das durchs deutsche Reichsmünzgesetz eingeführte deutsche 10-Markstück, deren
139½ gesetzlich 1 Pfd. fein Gold enthalten. Das 20-Markstück heißt Doppelkrone, das
mehr
5-Markstück halbe Krone. Die Krone ist 9/10 fein, so daß 125,55 Stück 1 Pfd. wiegen, also ein Stück 3,9825 g bei einem Gehalt von
3,5842 g fein Gold. - 2) Goldmünze des Deutschen Münzvereins, welche durch den Wiener Münzvertrag vom eingeführt
ward. Ihre Feinheit war 9/10 oder 900 Tausendteile, wonach 45 Kronen 1 Pfd. wogen oder eine Krone 11 1/9 g
Gewicht hatte und = 1/50 Pfd. = 10 g fein Gold war. Da die Münze bloß Handelsmünze war, so hatte sie in der Landeswährung
der betreffenden Staaten keinen festen Preis. In Bremen galt sie 8 9/10 Thlr., kam aber hier selten im Verkehr
vor, wie sie überhaupt nur in geringer Anzahl ausgeprägt worden ist.
Seit Einführung der Reichswährung ist sie wieder eingezogen; sie hatte einen Wert von 27,90 Mk. -
3) (Corõa) Die Einheit der portugies. Goldmünzen, gegenwärtig ein Stück von 10,000 Reis oder 10 Milreis, 17,735
g Gewicht, 11/12 oder 916⅔ Tausendteilen Feinheit, 16,257 g Feingewicht und einem Wert von 45,357 Mk. -
4) (Crown) Die größte der brit. Silbermünzen, = 5 Schilling oder ¼ Pfd. Sterl., wird auch in halben Stücken zu 2½ Schill.
ausgeprägt und ist 925 Tausendteile fein. Sie wiegt (seit 1816) 18 Pennyweight, 4 4/11 Grän oder 10/11
englische Troyunzen = 28,276 g, hat ein Feingewicht von 26,155 g und einen Wert von 4,70 Mk.,
steht aber, wie alle britischen Silbermünzen, als Scheidemünze bedeutend unter ihrem Nennwert. - 5) Seit Anfang 1875 die
Münzeinheit der drei skandinav. Reiche. Die Grundlage der Krone ist das Gold; 2480 Kronen sollen 1 kg fein
Gold enthalten, eine Krone also 25/62 g. Die Krone ist also 1⅛ deutsche Mark und kommt dem bisherigen schwedischen Riksdaler Riksmünt
sowie dem halben dänischen Riksdaler ziemlich nahe. Es werden ausgeprägt in Gold: Stücke zu 10 und 20 Kronen, in Silber: Stücke
zu 2 und 1 Krone. - 6) S. v. w. Kronenthaler (s. d.). - 7) Gewicht für verarbeitetes Gold und Bruchgold, welches
bis Ende Juni 1858 in Frankfurt a. M. und bis Ende 1839 in Basel
im Gebrauch war, an ersterm Ort für das 18karätige ¾ oder 750 Tausendteile
feine) Gold oder Kronengold. Hier waren 69½ Kronen = 1 Mark und eine Krone daher = 3,3648 g, in Basel
= 3,3710 g.
1) an der Brahe, früher Polnisch-Krone) Stadt im preuß. Regierungsbezirk und Landkreis Bromberg, in einem tiefen
Thal an der Brahe, hat eine evangelische und eine schöne kath. Pfarrkirche, ein Amtsgericht, eine Oberförsterei,
eine Strafanstalt (in dem angrenzenden Kronthal), große Mühlen, Brauereien, Ziegeleien, lebhafte Holzflößerei und (1885) 3967 meist
kath. Einwohner. - 2) Stadt, s. Deutsch-Krone.
Carl (Pseudonym für Frau Tekla Juel), dän. Romanschriftstellerin, geb. als
Tochter des Kapitäns Svenssen zu Kopenhagen, vermählte sich 1866 mit dem Adjunkten A. Juel an der Lateinschule
zu Aalborg in Jütland. Als Schriftstellerin bewegt sie sich mit Vorliebe im Bereich der Novelle, für die ihr ein hübsches
Erfindungstalent und eine leichte, anmutige Darstellungsgabe zu Gebote stehen. Außer Erzählungen in Zeitschriften veröffentlichte
sie: »Doktor H...« (1861);
»Planterens Datter« (»Die Tochter
des Pflanzers«, 1864);
»Hans Lindberg og Jeppa« (1866);
»Bonden og Twillingerne« (»Der Bauer und die Zwillinge«,
1868);
»Guld« (»Gold«, 1869);
»Aaget« (»Im Joch«, 1871);
»Zigeunerbarnet« (»Das Zigeunerkind«,
1871);
»Karen« (1874).
Außerdem verfaßte sie einige größere Epen: »Jan Mikkel« (1860),
»Den sorte Ravn« (»Der schwarze
Rabe«),
beide in 14 Gesängen, und »Barnlig kjärlighed« (»Kindliche
Liebe«),
in 12 Gesängen (1866), sowie einen Band Kindererzählungen.