Kronach
,
Bezirksamtsstadt im bayr. Regierungsbezirk
Oberfranken, am Zusammenfluß der
Flüsse
[* 2] Kronach
,
Rodach
und
Haslach und an der
Linie Hochstadt-Propstzella ^[richtig: Hochstadt-Probstzella] der
Bayrischen Staatsbahn, 318 m ü. M.,
hat eine schöne kath.
Pfarrkirche, ein altes
Rathaus, ein ehemaliges Franziskanerkloster, eine
Kunstsammlung, eine Präparandenschule,
ein
Amtsgericht, ein Forstamt, bedeutende
Korbwaren-,
Schiefertafel- und Porzellanfabrikation, Bierbrauerei,
[* 3] Flößerei,
Holz- und Steinkohlenhandel und (1885) 4137 meist kath. Einwohner.
Kronach
ist der Geburtsort von
Lukas
Cranach. Im N. der Stadt liegt die noch gut erhaltene Bergfeste
Rosenberg mit
Kirche und schöner
Fernsicht. - Der
Name Kronach
(Crana, Cranacha) scheint slawischen Ursprungs zu sein.
Die
Burg ist wahrscheinlich im 10. Jahrh. erbaut worden. 1003 suchte
Markgraf
Heinrich von
Schweinfurt
[* 4] in
Kronach
Schutz vor König
Heinrich II., mußte
jedoch nach
Böhmen
[* 5] flüchten, steckte aber zuvor die
Burg in
Brand.
Heinrich V. ließ
dieselbe prächtig wieder aufbauen und verlieh sie 1122 dem
Bistum
Bamberg,
[* 6] das den
Herzögen von
Meran
[* 7] 1187 dort die
Vogtei
übertrug. Im Dreißigjährigen
Krieg wurde Kronach
von den
Schweden
[* 8] und
Sachsen
[* 9] dreimal (1632, 1633 und 1635) vergeblich belagert.
Im
Oktober 1806 besuchte
Napoleon I. die
Festung
[* 10] und veranlaßte ihre Armierung.