Kresōl
(Kresylalkohol,
Kresylsäure, Monoxutoluol ^[richtig:
Monoxytoluol]) C7H8O findet sich im
Steinkohlenteer und entsteht auch beim
Schmelzen von Toluolsulfosäure mit
Ätzkali. Kresol
bildet farblose
Kristalle,
[* 2] riecht wie
Phenylalkohol
(Karbolsäure) C6H6O , harnartig, ist kaum löslich in
Wasser, leicht in
Alkohol und
Äther,
schmilzt leicht, ist flüchtig und verhält sich in allen
Reaktionen dem
Phenylalkohol sehr ähnlich.
Man unterscheidet drei homologe Kresole
,
Ortho-,
Para- und Metakresol
, von denen nur die beiden ersten im
Steinkohlenteer vorkommen,
das dritte aus
Thymol erhalten wird, flüssig ist und bei -80° noch nicht erstarrt. Behandelt man Parakresol
mit konzentrierter
Salpetersäure oder Paratoluidin mit salpetriger
Säure, so erhält man
Dinitrokresol C7H6(NO2)2O
^[C7H6(NO2)2O] in gelben, bei 84° schmelzenden
Kristallen. Die Natriumverbindung desselben ist als
Viktoriagelb
oder
Anilinorange im
Handel und wird zum
Färben benutzt. Das Trinitrokresol
entspricht der
Pikrinsäure, wird wie diese erhalten,
ist aber viel schwerer löslich.