Krayenhoff
,
Cornelius Rudolf Theodor, niederländ. General, geb. zu Nimwegen, [* 2] studierte in Harderwijk Medizin und praktizierte nachher in Amsterdam. [* 3] Beim Ausbruch der bürgerlichen Unruhen in Holland (1795) ging er zu den Franzosen über und übernahm auf Pichegrus Wunsch den Befehl über die Amsterdamer Garde. Im Mai 1795 wurde er zum Oberstleutnant und Kontrolleuradjunkten der Befestigungen ernannt. Im Auftrag der Regierung der Batavischen Republik (1798) fertigte er eine neue Karte der nördlichen Provinzen der Niederlande, [* 4] die 23 Jahre später erschien und noch jetzt zu den genauesten dieses Landes gehört.
Der König
Ludwig
Napoleon ernannte Krayenhoff
1805 zu seinem Generaladjutanten, dann zum Generaldirektor des Kriegsdepots, später
zum
Generalmajor und endlich 1809 zum Kriegsminister, und Krayenhoff
rechtfertigte während der
Feldzüge von 1805, 1806 und 1809 glänzend
das ihm geschenkte Vertrauen. Nach dem freiwilligen Rücktritt
Ludwigs (1810) ward er von
Napoleon zum
Generalinspektor des Geniewesens ernannt, erklärte sich aber im
Oktober 1813 für die
Partei der
Patrioten.
Als
Gouverneur von
Amsterdam befehligte er die erfolglose Belagerung von
Naarden. 1814 erhielt
er den Auftrag, an der
Spitze des
Geniekorps den sogen. Waterstaat, d. h.
die
Verwaltung der
Brücken
[* 5] und
Dämme, zu organisieren. 1815 wurde er zum
Baron ernannt.
Später betraute ihn der König mit
einer Sendung nach
Curassao. Von dort zurückgekehrt, wurde er, wegen
Betrugs beim
Bau der Südfestungen angeklagt, zur
Disposition
gestellt, 1830 nach seiner
Freisprechung pensioniert und lebte fortan zu
Nimwegen in
Geldern, wo er starb.
Als Schriftsteller hat sich Krayenhoff
bekannt gemacht durch den
»Précis historique des opérations géodésiques et astronomiques
faites en
Hollande par le L.-G. Krayenhoff«
(Haag
[* 6] 1815),
den »Entwurf zu dem Ableiten des Niederrheins in die Yssel« (Nimw. 1823) und den »Entwurf, den Strömen Waal und Maas eine andre Richtung zu geben« (das. 1823).