Kranzgesims
[* 1] (griech.
Geisón), ein von der griech.
Architektur ausgebildetes, ein Gebäude nach
oben abschließendes
Glied,
[* 2] welches aus einem stark vorspringenden
Balken oder einer
Platte besteht und in der griechisch-römischen
Architektur, namentlich im Tempelbau, den
Giebel des
Daches trägt, in der
Renaissance aber selbständig als
Abschluß fungiert.
Das Kranzgesims
nahm in dem ionischen, besonders aber im korinthischen
Stil eine reichere Profilierung und eine immer mehr sich ausdehnende
Verzierung mit vegetabilischen
Ornamenten an (s. Figur). Um das
Schwebende der ausladenden
Hängeplatte zu charakterisieren,
trat der
Zahnschnitt
[* 1]
(Fig. a) oder Gesimsfuß hinzu, welcher aus einer
Reihe von viereckigen, durch kurze Zwischenräume getrennten
Ausschnitten der
Hängeplatte besteht. In der
Renaissance war das Kranzgesims
des
Palastes
Strozzi in
Florenz
[* 3] wegen seines
mustergültigen Verhältnisses zu den übrigen Teilen der
Fassade berühmt.
[* 1]
^[Abb.:
Korinthisches Kranzgesims
(von
Titusbogen in
Rom).]
[* 4]