Krankenzimmer
,
der Raum, in welchem
Kranke und Verletzte verpflegt und behandelt werden. Das Krankenzimmer
muß geräumig sein,
jedem
Kranken mindestens 40-60 cbm Luftraum gewähren, ferner dem
Sonnenlicht zugänglich, gut zu heizen, hinsichtlich seiner
Temperatur gut zu regulieren und jederzeit gehörig zu ventilieren sowie endlich still und ruhig
gelegen sein; kleine, luft- und lichtlose, nach Norden
[* 2] gelegene Räume dürfen unter keinen Umständen für die
Krankenpflege
benutzt werden.
Die
Temperatur des Krankenzimmer
, die jederzeit mittels des
Thermometers zu kontrollieren ist, betrage für bettlägerige
Kranke +12 bis
14° R. (+15 bis 17,5° C.), für
Kranke, die tags über aufstehen, durchschnittlich +15° R (+18,5°
C.); eine ausreichende Lufterneuerung läßt sich in Privathäusern meist nur durch öfteres und ausgiebiges Öffnen der
Fenster, nötigenfalls auch der
Thüren erreichen, wobei nur der
Kranke durch Vorstellen von Bettschirmen, zweckmäßige
Stellung
des
Betts
u. dgl. vor direktem Luftzug zu schützen ist. Jede Verunreinigung
der Zimmer durch qualmende Lampen,
[* 3] schlechte Heizungsanlagen,
Absonderungen und
Ausleerungen des
Kranken
u. dgl. ist möglichst
zu vermeiden; ebensowenig sind
Räucherungen behufs angeblicher Luftverbesserung statthaft. Der Fußboden des Krankenzimmer
, der am besten
durch
Ölfarbe wasserdicht gemacht wird, muß täglich feucht ausgewischt werden.
Das Mobiliar ist durch feuchtes Abwischen fleißig zu reinigen: alle Staubfänger, wie
Teppiche,
Vorhänge,
Polstermöbel
u. dgl. sind aus dem Krankenzimmer
zu entfernen. Nach der Genesung
oder dem
Tod des
Kranken muß das Krankenzimmer
, wenn es sich um eine ansteckende
Krankheit handelte, zunächst gründlich desinfiziert
werden; Fußböden,
Wände,
Decken, Fenster, Möbel
[* 4] und Gerätschaften sind zuerst mit Tüchern, Schwämmen
oder
Bürsten, die mit Sublimatlösung (1
Teil
Sublimat auf 5000
Teile Wasser) getränkt sind, abzureiben und unmittelbar darauf
mit Schmierseifenlauge (15 g Schmierseife in 10 l Wasser aufgelöst) abzuseifen; tapezierte
Wände müssen mit weichem
Brot
[* 5] (in welchem die Krankheitsstoffe am besten haften bleiben) gründlich abgerieben werden, worauf die Brotkrumen
mit den Pilzkeimen sofort zu verbrennen sind. Darauf lüfte man das Zimmer fleißig und lasse es, wenn möglich, eine Woche
leer stehen.
Über die und Krankensäle der Krankenhäuser s. Krankenhaus. [* 6]