Kottische
Alpen,
[* 2] ein Teil der Westalpen
(s.
Karte
»Alpen«),
welcher südlich durch die Thalebene der Stura und der Ubaye von den Seealpen, nördlich durch die Thäler der Dora Riparia und des Arc von den Grajischen Alpen geschieden ist, mit dem größern Teil zu Frankreich (Departement Nieder- und Oberalpen, Isère und Savoyen), mildem kleinern östlichen Teil zu Italien [* 3] (Provinz Cuneo und Turin) [* 4] gehört und aus zahlreichen um die Thäler der Durance und des Drac gruppierten Bergen [* 5] und Bergzügen ohne bestimmte Richtung besteht.
Den
Namen hat das
Gebirge von dem Fürstengeschlecht der Kottier, das, bevor die
Römer
[* 6] ihre Macht bis hierher ausdehnten, in
diesen Gegenden herrschte. Die bedeutendste
Höhe erreicht in den Kottischen Alpen
die westlich gelegene
mächtige Pelvouxgruppe
(Barre des Ecrins oder
Pointe des
Arsines, 4103 m) mit weiten Schneefeldern und
Gletschern. In der östlichen
Gruppe, den eigentlichen Kottischen Alpen
, bildet der isolierte, 3845 m hohe
Monte Viso (s. d.) den
Mittelpunkt.
Nördlich von diesem führt der
Col de la Traversette, 2995 m hoch, über diese
Gruppe. Darunter liegt
der 72 m lange, im 15. Jahrh. erbaute
Tunnel
[* 7] Trou de la Traversette, 2600 m hoch. Die wichtigsten Übergänge in den Kottischen Alpen
sind der fahrbare,
Briançon mit
Susa verbindende
Paß
[* 8] des
Mont Genèvre, 1860 m, dann der von
Grenoble
[* 9] und dem Romanchethal über
die Pelvouxgruppe nach
Briançon führende
Col de Lautaret, 2075 m, mit der schönen, unter
Napoleon I.
begonnenen und unter
Napoleon III. vollendeten Gebirgsstraße, endlich als nördliche Begrenzung die
Mont
Cenis-Bahn. Östlich
fallen die Kottischen Alpen
gegen die Poebene sehr steil ab.