Kotillon
(franz., spr. -iljóng), bekannter Gesellschaftstanz,
der ursprünglich aus
Frankreich stammt, beginnt mit einer großen
Ronde, welcher zunächst eine große Quadrillentour
(Chaînes
en quatre, Croisée) zu folgen pflegt.
Andre beliebige
Touren schließen sich an; zu Ende einer jeden wird
von sämtlichen
Paaren einmal herumgewalzt. Während der Kotillon
zu
Ludwigs XIV.
Zeiten den
Ball eröffnet haben soll, macht er jetzt
mit beliebigen
Touren den Beschluß und übt einen besondern
Reiz durch die gegenseitige
Freiheit der
Wahl, womit allerlei Neckereien
und kleine
Geschenke
(Bouketts,
Orden,
[* 2]
Attrappen etc.) verknüpft sind.
Gustav
Freytag hat dem in
»Soll und
Haben« eine glänzende
Apologie gewidmet. Den
Namen Kotillon
(»Unterrock«) führt derselbe wahrscheinlich
von dem dazu gesungenen Volksliedchen:
»Ma commère, quand je danse, mon cotillon va-t-il bien?«