(ital. Cornetto, franz. Cornet, »Hörnchen«),
1) s. v. w. Zinken oder Zink (s. d.). - 2) In der
Orgel a) eine den Ton des Zinken nachahmende, jetzt veraltete Zungenstimme zu 8 Fuß oder als Cornettino 4 und 2 Fuß und Grand
Cornet 16 Fuß. Ihr Ton ist blökend, und sie wird jetzt nur noch zu 2 und 4 Fuß fürs Pedal gebaut; b) eine
gemischte Stimme, meist 3-5chörig, in der Regel zu einer 8-Fußstimme gehörig, selten zu 4 Fuß. Von Mixtur unterscheidet sich
Kornett durch die Terz (fünfter Oberton), welche das Charakteristikum des Kornetts ist. Kornett bringt immer die Obertöne in geschlossener
Reihe und zwar, wenn es fünffach ist, vom Grundton anfangend, vierfach von der Oktave, dreifach von der
Duodezime anfangend, immer mit der Septdezime endend. - 3) Cornet à pistons, Cornet à cylindres, Blechblasinstrumente von noch
höherer Tonlage als die Trompete, als deren Oktavinstrument es betrachtet werden muß; doch reicht das in der Höhe nicht
viel über die Trompete hinaus. Das Kornett kommt vor in C B A As G F E Es D, besonders aber in B Es und F. Virtuosen
auf dem Kornett sind J. ^[Julius] Kosleck und seine Genossen (Kaiser-Kornettquartett).
(franz. Cornet, v. span. Corneta »Standarte, Reiterfahne«),
der jüngste Offizier einer Reiterkompanie (Eskadron),
der die Kornette trug, sowie diese Kompanie (eine Kornett Reuter) selbst.
Die Cornette blanche, die reich mit
goldenen Lilien bestickte Fahne aus weißer Seide der ersten Kompanie des Regiments Colonel-General der leichten Kavallerie in Frankreich,
war nächst der Cornette blanche royale (im 16. Jahrh.) die erste im Heer, die von allen andern Fahnen
salutiert werden mußte. Kornett heißt in Rußland der Fähnrich der Kavallerie.
(von dem span. corneta, Reiterfahne, Standarte, daraus frz. cornette) hieß in früherer Zeit der jüngste
Offizier einer Eskadron, der die Standarte derselben trug.
Der Name, dem Fähnrich der Infanterie entsprechend, blieb, als
die Standarte nicht mehr von einem Offizier geführt wurde, ist aber jetzt meist abgeschafft. (S. auch Kornette.)
(ital. cornetto; frz. cornet), eine Orgelstimme,
die ursprünglich den in früherer Zeit allbeliebten Zinken (s. d.) als Blasinstrument nachahmen sollte.
Cornet à pistons heißt
in den neuen Orchestern eine Art kleinmensurierter Trompete mit zwei (selten drei) Ventilen, welcher man besonders bei Messingchören
hochliegende Melodien zu übertragen pflegt.