Kopfschimmel
,
s. Mucor.
Kopfschimmel
6 Wörter, 48 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Kopfschimmel,
s. Mucor.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Kopfschimmel,
s. Mucor.
Mich. (Kopfschimmel), Pilzgattung aus der Familie der Mukorineen in der Ordnung der Zygomyceten, mit meist einzelligem, verzweigtem, fadenförmigem Mycelium und einfachen Fruchthyphen, die an ihrer Spitze eine kugelförmige Zelle [* 3] als Sporangium tragen, in dessen Innerm aus dem Protoplasma zahlreiche runde, einfache Sporen gebildet werden, welche bei der Reife nach Durchreißung der Sporangiumhaut verstäuben. Außerdem kommt allen Arten von Mucor geschlechtliche Zeugung durch Kopulation [* 4] unter Bildung großer, dunkel gefärbter Zygosporen zu (vgl. Pilze). [* 5]
Die Arten sind alle Fäulnisbewohner und gehören zu den gemeinsten Schimmelpilzen (s. d.) auf allerlei verderbenden organischen Substanzen. Am häufigsten ist Mucor Mucedo L. besonders auf Exkrementen und Speiseresten. Die keimenden Sporen sowie das Mycelium von Mucor racemosus Fresen. treiben in Flüssigkeiten, welche sich bei Zunahme der Vegetation mit Kohlensäure sättigen, also auch beim Versetzen in gärungsfähige Flüssigkeiten, anstatt Fruchthyphen zu erzeugen, hefenähnliche Sprossungen (sogen. Kugel-, Glieder-, Mucorhefe oder Gemmen). [* 6] Wegen ihrer starken Anziehung zum Sauerstoff bewirken die Mycelien leicht Sauerstoffmangel im Medium, unter welchen Umständen Mucor ebenso wie echte Hefe [* 7] vorhandenen Zucker [* 8] in Kohlensäure und Alkohol zersetzt.