Kopaīvabalsam
(Balsamum Copaivae), der nach dem Anschneiden oder Anbohren der Stämme verschiedener Arten der Gattung Copaifera (s. d.) ausfließende Balsam, kommt meist von Maranhão, Para, auch von Rio de Janeiro, weniger von Trinidad, Demerara, Cartagena, Angostura und Maracaibo direkt oder über New York in den Handel. Der Kopaivabalsam ist gelb bis bräunlichgelb, dünnflüssig oder dickflüssiger als Öl, vom spez. Gew. 0,935-0,998, meist klar, unlöslich in Wasser, mischbar mit Alkohol, Äther, fetten und ätherischen Ölen, riecht eigentümlich durchdringend aromatisch und schmeckt anhaltend bitter und scharf. Ein Teil Magnesia bildet mit 8-16 Teilen Kopaivabalsam eine plastische, seifenartige Masse, während sie sich in 30 Teilen Balsam löst. Beim längern Aufbewahren und an der Luft wird der Kopaivabalsam konsistenter, schwerer, verliert seinen Geruch und wird endlich fest. Er besteht aus wechselnden Mengen Harz und ätherischem Öl (40-60 Proz.), und je nach dem Vorwalten des einen oder des andern wechselt die Konsistenz. Das Harz besteht vorwiegend aus amorphen Harzsäuren und enthält auch kristallisierbare Kopaivasäure C20H30O2 . Das ätherische Kopaivaöl C15H24 ist farblos, riecht gewürzhaft, schmeckt
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brennend scharf, spez. Gew. 0,88-0,91, siedet bei 232-260°. K. vermehrt die Sekretionen der Schleimhaut und erhöht die Thätigkeit der Haut und der Harnwerkzeuge. Starke Dosen verursachen Ekel, Kolik, Purgieren und andre Zufälle. Man benutzt ihn hauptsächlich gegen Blennorrhöen und Tripper, zu Lackfirnissen, in der Ölmalerei und zu transparentem Papier. Man gibt ihn wegen seines übeln Geschmacks entweder in Pillenform oder in Gelatinekapseln (capsules au baume de copahu), welche ganz verschluckt werden. Der Kopaivabalsam wurde gegen Ende des 16. Jahrh. bekannt und findet sich bereits in der Amsterdamer Pharmakopöe von 1636.