Konrad
von
Lichtenau, gewöhnlich Conradus Urspergensis genannt, deutscher Chronist, stammte aus einem schwäbischen
Adelsgeschlecht, lebte eine Zeitlang am kaiserlichen
Hof
[* 2] und wurde wahrscheinlich während eines zeitweiligen
Aufenthalts in
Rom
[* 3]
Mönch und 1226
Abt des Prämonstratenserklosters zu Ursperg in
Bayern,
[* 4] wo er 1240 starb. Man hielt ihn sonst
für den alleinigen Verfasser eines für die deutsche Geschichte wichtigen »Chronicon«,
von
Ninus' Zeit bis 1229. Nach neuern Untersuchungen rührt jedoch dessen 1. Teil (bis 1101) von
dem
Abt Ekkehard I. von
Urach bei
Würzburg
[* 5] her;
Abt
Burchard von
Ursperg und dessen Nachfolger Konrad
von Lichtenau
schrieben die Fortsetzung, die
bis 1229 reicht;
Kaspar
Hedion setzte es bis 1537 fort. Die erste
Ausgabe besorgte
Peutinger (Augsb. 1515), die letzte erschien
zu
Straßburg
[* 6] 1609; neuerlich in
Pertz'
»Monumenta Germaniae historica« (Separatausg., Hannov. 1874).