Konon,
athen. Flottenführer, war 409 v. Chr. mit Alkibiades und Thrasybulos Strateg und 406 nach dem Sturz des Alkibiades einer der zehn Feldherren, denen der Oberbefehl über die Flotte anvertraut wurde. Von Kallikratidas geschlagen und in Mytilene eingeschlossen, wurde er erst durch den Sieg seiner Mitfeldherren bei den Arginusen aus seiner verzweifelten Lage gerettet. Da er nicht an dieser Schlacht teilnahm, ward er nicht in den Prozeß gegen die übrigen Strategen verwickelt und gebrauchte in der Schlacht bei Ägospotamoi die Vorsicht, als Lysandros zum Überfall heransegelte, in der Eile neun Schiffe zu bemannen, von denen er acht vor der Übermacht des Feindes nach Cypern zu Euagoras rettete.
Als nun die Lakedämonier seit 400 die Perser in Asien bekriegten, bot Konon den letztern seine Dienste an und ward 397 nach Kilikien und Karien in die Satrapie des Tissaphernes gesandt, um eine Flotte zu sammeln; doch richtete er, von den persischen Satrapen nicht genügend unterstützt, wenig aus, bis er, nachdem seine Flotte bedeutend verstärkt worden war, bei Knidos 394 den Spartanern eine Niederlage beibrachte. Darauf befreite er die kleinasiatischen Städte und die Inseln von der spartanischen Herrschaft, verwüstete die Gegend von Pherä an der peloponnesischen Küste und kehrte 393 nach Athen zurück, wo er die langen Mauern herstellte. Er wurde darauf als Gesandter an Tiribazos, Satrapen von Kleinasien, geschickt, von diesem gefangen gehalten, entrann aber nach der wahrscheinlichsten Nachricht zu Euagoras nach Cypern, wo er um 390 starb.
Vgl. M. Schmidt, Das Leben Konons (Leipz. 1873).