Konkordanz
ein
Buch, in welchem
Stellen eines oder mehrerer
Bücher zusammengetragen sind, die in
Worten übereinstimmen (Verbalkonkordanz
)
oder übereinstimmende
Gedanken enthalten (Realkonkordanz
). So bearbeitete
Flügel eine Konkordanz
über den
Koran (Leipz. 1842), Cowden
Clarke eine Konkordanz
über
Shakespeare (neue Ausg., Lond. 1881), Lomler eine solche über
Luthers
Schriften (Darmst.
1827-29). Unter biblischer Konkordanz
versteht man die in alphabetische
Ordnung gebrachte Sammlung aller in der
Heiligen Schrift vorkommenden
Worte, gleichlautenden Redensarten und
Ausdrücke, mit Angabe der
Stellen, wo dieselben zu finden sind.
Die ersten Anregungen zu diesen für die gelehrte Bibelforschung unentbehrlichen Sammlungen gingen von
den
Pariser
Dominikanern aus; eine berühmte Konkordanz
zur
Vulgata schrieb der
Kardinal
Hugo de Sancto
Caro (gest. 1262). Erst im 16. Jahrh.
erschienen griechische Konkordanzen
über die
Septuaginta und über das
Neue Testament. In letzterer Beziehung leistete das
Beste
Erasmus
Schmid (1638), dessen Werk noch jetzt in den Bearbeitungen von
Bruder (neuester
Abdruck 1880)
und
Schmoller (im
Auszug, Stuttg. 1869) gebraucht wird. Eine hebräische Konkordanz
schrieb zuerst
um 1438
Rabbi
Isaak
Nathan; die neuesten sind von
Julius
Fürst (Leipz. 1840) und
Bernhard
Bär
(Stett. 1861).
Fast über alle
Bibelübersetzungen
in lebenden
Sprachen sind Konkordanzen
vorhanden; über die Luthersche ist die von
Friedrich Lankisch (Leipz.
1677) noch immer die gebrauchteste. Ihr tritt zum Behuf homiletischen
Gebrauchs die Konkordanz
von G.
Büchner (17. Aufl., Braunschw.
1885) zur Seite.
Vgl. Bindseil in den »Theologischen Studien und Kritiken« 1870 und W. Grimm ebendaselbst 1875.