Konglomerat
(lat.), Gesteine, [* 3] aus verkitteten Geröllen, also aus abgerundeten Gesteinsbruchstücken bestehend und dadurch von den aus eckigen Fragmenten zusammengesetzten Breccien zwar unterschieden, doch durch den Grad der Abrundung in dieselben übergehend.
Vgl. Tafel »Mineralien und Gesteine«, [* 1] Fig. 20 u. 21. Die Größe der Gerölle ist äußerst verschieden, sie geht von einem Durchmesser von mehreren Metern bis zu weniger als Haselnußgröße herab; durch weitere Verkleinerung des Korns der Gesteinsstücke bilden sich Übergänge in Sandstein.
Die Rollstücke sind bald vorherrschend
aus den Trümmern
Eines Gesteins entstanden, nach welchem man dann das Konglomerat
meist benennt
(Granit-,
Quarz-,
Porphyr-,
Trachyt-,
Basalt-,
Kalkkonglomerat u. a.), bald bestehen sie aus den verschiedenartigsten
zusammengefluteten Gesteinstrümmern (polygene Konglomerate
).
Das Verkittungsmaterial
(Bindemittel,
Zement) wird bald aus verkleinertem Schutt, mit dem
Material der Rollstücke übereinstimmend,
bald aus mineralogisch davon verschiedener
Substanz gebildet; die festeste Verkittung bildet
Kieselerde, namentlich wenn auch
die
Gerölle aus
Quarz bestehen; sehr häufig ist das
Bindemittel kieselig-thonig, oft eisenschüssig, oft
Eisenoxyd, das durch Überzug der
Geschiebe das ganze Konglomerat
rot färbt (so bei den Konglomeraten des Rotliegenden).
Kalkkonglomerate besitzen meist kohlensauren
Kalk als
Zement, der auch wohl die Hohlräume als
Kalkspat
[* 4] auskleidet. Auch
Aragonit,
[* 5] wie im
Basaltkonglomerat, kommt ähnlich vor. Bei
Trachyt-,
Basalt-,
Porphyrkonglomerat bilden nicht selten die feinerdigen
Tuffe
dieser
Gesteine das
Bindemittel. Besondere
Erscheinungen, hinsichtlich ihrer Entstehungsweise nur mangelhaft bekannt, bilden
die Konglomerate
mit hohlen
Geröllen, diejenigen, bei denen die
Gerölle zersprengt und in gegeneinander verschobener
Lage
wieder verkittet sind, diejenigen, deren
Gerölle
Eindrücke tragen, und diejenigen mit oberflächlich angeätzten
Geröllen;
bei letztern ist übrigens diese Anätzung mitunter nur eine scheinbare und besteht vielmehr aus einem
kristallinischen Überzug von
Kalkspat oder
Quarz.
Die Konglomerate
sind im allgemeinen arm an
Mineralien und
Versteinerungen; fossile
Hölzer, insbesondere
Kieselhölzer, kommen
noch am häufigsten vor. Die Konglomerate
erscheinen bald massig, grob geschichtet, mit unregelmäßig durcheinander liegenden
Geschieben, bald deutlich geschichtet, sei es durch die regelmäßige
Anordnung der
Geschiebe oder durch
den
Wechsel der konglomerat
ischen
Bänke mit
Sandsteinen und thonigen
Gesteinen und
Tuffen. Als klastische oder
Trümmergesteine
sind die Konglomerate
scharf zu unterscheiden von den an
Konkretionen reichen
Gesteinen, mit denen sie unter Umständen (so
mit gewissen Diabastuffen, den an Kalkausscheidungen reichen
Schalsteinen) äußerlich eine gewisse
Ähnlichkeit
[* 6] haben können.
Formationen, in denen Konglomerate
wichtig sind, sind vor allen das Steinkohlengebirge und das Rotliegende, dann wieder
manche Tertiärbildungen
(Nagelfluh) und die diluvialen Gebilde (Kieslager). Vgl.
Gesteine. Der Ursprung der
Bestandteile ist
hinsichtlich der Altersbestimmung der Konglomerate
wichtig, hinsichtlich der Entstehung der Konglomerate selbst aber
ist es offenbar gleichgültig, ob die einzelnen
Fragmente vulkanischen oder sedimentalen Ursprungs sind: das Konglomerat
gestein
ist stets sedimentär und wenn marinen Ursprungs, jedenfalls in nicht zu großer
Entfernung vom
Strand abgelagert.