Kondensati
onstopf
(Kondensiertopf), s. v. w. Kondensationswasserableiter.
Kondensationstopf
7 Wörter, 125 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Kondensationstopf
(Kondensiertopf), s. v. w. Kondensationswasserableiter.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Kondensationstopf,
s. Kondensationswasserableiter. ^[= (Dampfentwässerungsapparat), soviel wie Dampfsparapparat (s. d.). Man unterscheidet zwei Anordnunge ...]
Kondensationswasserableiter
(Kondensationstopf, Dampftopf, Dampfsparer, Automat), Apparat zur selbstthätigen Ableitung
des durch Abkühlung des Dampfes sich bildenden Kondensati
onswassers aus Dampfröhren, Scheidepfannen,
Vakuumapparaten, Verdampf-, Koch- und Trockenapparaten und zwar derart, daß dabei kein Dampfverlust entsteht. Jeder Kondensati
onswasserableiter
[* 3] besteht
in einem mit der tiefsten Stelle der Dampfrohrleitung etc. kommunizierenden, das Kondensati
onswasser aufnehmenden
Sammelgefäß und einem darin eingeschlossenen Auslaßapparat, welcher in Thätigkeit tritt, sobald die angesammelte Wassermenge
ein bestimmtes Quantum überschreitet. Als bewegende Kraft
[* 4] für den Auslaßapparat dient entweder die Ausdehnung,
[* 5] resp. Zusammenziehung fester Körper durch Temperaturveränderungen oder der Auftrieb,
[* 6] bez. das Gewicht des sich ansammelnden
Kondensati
onswassers. Als Repräsentant der Temperaturveränderungen benutzenden Kondensati
onswasserableiter soll derjenige von Kusenberg
[* 1]
(Fig. 1 u. 2) beschrieben werden. Derselbe besteht aus den als
Sammelraum für das Kondensati
onswasser dienenden elastischen Messingröhren c c, d d und dem durch dieselben Röhren,
[* 7] die Stange e
e, ein bei a befindliches Ventil
[* 8] und den Bügel b gebildeten Auslaßapparat. Die Wirkungsweise ist folgende: Wenn der bei f an
die Dampfleitung angeschlossene Apparat mit Dampf
[* 9] gefüllt
¶
ist, so verlängern sich die Röhren c c, d d infolge der Erwärmung und biegen sich dabei, da ihre Enden durch die von der Erwärmung
und Verlängerung
[* 11] ausgeschlossene Stange e e festgehalten werden, so stark nach außen durch, daß das Ventil a mit Hilfe des
Bügels b geschlossen wird. Füllt sich jedoch der Apparat mit Kondensati
onswasser, so sinkt die Temperatur
des Röhrensystems. Die hierdurch entstehende Zusammenziehung hat eine beträchtliche Verminderung der Durchbiegung zur Folge,
so daß das Ventil a geöffnet und das Wasser durch den Dampfdruck bei g ausgetrieben wird, worauf durch den eintretenden Dampf
der Apparat wieder erwärmt und das Ventil geschlossen wird etc. Zu derselben Kategorie gehören die Kondensati
onswasserableiter von
Vaughan, Schnitzlein, Kuntze, Winkel,
[* 12] Meyer. Das Prinzip der durch den Auftrieb eines Schwimmers wirksamen Kondensati
onswasserableiter ist an
[* 3]
Fig. 3 leicht
zu verstehen.
In das Sammelgefäß a fließt das Kondensati
onswasser bei b ein und hebt dabei den Schwimmer c aus seiner
tiefsten (in der
[* 3]
Figur punktierten) Lage allmählich, bis er mit Hilfe des Hebels d den Hahn
[* 13] e öffnet, um ihn bei dem nun sinkenden
Wasserspiegel wieder zu schließen, bevor Dampf austreten kann. Statt des Hahns werden auch Ventile und Schieber verwendet. Von
den hierher gehörigen, sehr mannigfaltigen Konstruktionen sind diejenigen von Blondel, Tulpin, Egerle,
Dehne, Reuter, Lancaster, Zander, Meyer, Proskowetz, Edwards u. a. zu nennen.
Bei den Kondensati
onswasserableitern mit sogen. offenen Schwimmtopf wird der Auftrieb, umgekehrt
wie bei den vorigen, zum Verschließen des Apparats benutzt
[* 3]
(Fig. 4). Das bei b in das Sammelgefäß a a eintretende Kondensati
onswasser
drückt den Schwimmtopf c c aufwärts, so daß das Ventil d geschlossen gehalten wird, bis bei e e genügend
Wasser übergeflossen ist, um
den Schwimmtopf zum Sinken zu bringen. Alsdann wird das Wasser von dem Dampfdruck durch das Ventil
d, das Rohr f und das Rückschlagventil g hinausbefördert. Wenn dann der Schwimmtopf so weit erleichtert
ist, daß er aufsteigt, so wird dadurch das Ventil d wieder geschlossen. Der Schluß des Ventils muß jedenfalls früher erfolgen,
als die untere Öffnung des Rohrs f aus dem Wasser auftaucht, weil im andern Fall Dampfverluste eintreten würden. Hierher gehören
die Kondensati
onswasserableiter von Kirchweger, Nacke, Gülcher u. a.
Vgl. »Dinglers polytechnisches Journal«, Bd. 192, S. 7; Bd. 245, S. 147, 199; Bd. 247, S. 197.
[* 3]
^[Abb.: Fig. 1. u. 2. Kusenbergs
Kondensati
onswasserableiter.]
^[Abb.: Fig. 3. Kondensati
onswasserableiter.]