Komprimierte
Luft findet als Triebkraft, zur Ventilation von Bergwerken, Tunnels und unterseeischen ¶
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Bauten (s. Kompressionspumpe) Anwendung, und bei Brücken- und Hafenbauten, bei welchen durch Verdrängung des Wassers mittels
komprimierter
Luft ein Arbeitsraum unter dem Wasserspiegel hergestellt wird, müssen die Arbeiter längere Zeit unter dem erhöhten
Luftdruck (auf je 10 m Tiefe 1 Atmosphäre Überdruck) arbeiten. Dieser Druck erreicht eine Höhe von 4,5
Atmosphären und erzeugt häufig Ohrenleiden, Brustbeklemmung, Verlangsamung der Atmung und des Blutumlaufs, Herzklopfen, Schwindel,
Erbrechen, Abmagerung.
Die Arbeit in komprimierter
Luft strengt ungemein an und verursacht heftige Schmerzen in Armen und Beinen. Beim Austritt aus der
komprimierten
Luft tritt sehr leicht Erkältung ein, plötzlicher Wechsel kann die übelsten Folgen haben,
und namentlich können aus dem Blut sich entwickelnde Gase
[* 3] plötzlichen Tod herbeiführen. Daher sind die Arbeiter vor dem Zulassen
zu der Arbeit in komprimierter
Luft ärztlich zu untersuchen, sie müssen die Diät sorgfältig regulieren (Ausschluß blähender
Speisen und alkoholischer Getränke) und durch geeignete Kleidung sich vor Erkältung schützen.
Der Apparat muß langsamen Übergang aus der gewöhnlichen in die
[* 4] und komprimierte Luftund
umgekehrt gestatten (bei 2,5
Atmosphären 30, bei 3 Atmosphären 40 Minuten), und die komprimierte Luft
muß hinreichend stark abgekühlt werden. Endlich darf die Arbeit
in komprimierter
Luft nur auf kurze Zeiträume bemessen werden (bei 2 Atmosphären höchsten 6, bei 3 Atmosphären 3 Stunden),
und ein höherer Druck als 3,5 Atmosphären sollte niemals angewandt werden. Über die Anwendung komprimierter
Luft zu Heilzwecken
s. Pneumatische Kuren.