Komotau
,
Stadt im nordwestlichen Böhmen, [* 2] am Fuß des Erzgebirges und am Kreuzungspunkt mehrerer Eisenbahnen (Buschtiehrader, Aussig-Teplitzer und Dux-Bodenbacher Bahn), hat ein großes Rathaus, 4 katholische und eine protest. Kirche, eine Synagoge, ein Gerichtsgebäude, (1880) 10,111 Einw., ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, eines Revierbergamtes und Hauptzollamtes, hat ein Obergymnasium, eine Lehrerbildungsanstalt und eine maschinengewerbliche Fachschule, eine Sparkasse, ein Armen-, Waisen- und Krankenhaus. [* 3]
Die Stadt besitzt außerdem hübsche
Anlagen, eine eisenhaltige
Mineralquelle und einen Alaunsee. An industriellen Etablissements
sind vorhanden: eine Werkstätte der
Buschtiehrader
Bahn, eine Papierfabrik, Baumwollspinnerei,
Färberei,
Appretur, Tuchfabrik, Emailgeschirrfabrik, Glockengießerei, Dampfmühle, Spiritusbrennerei,
Kaffeesurrogat-, Zündhölzchenfabrik
u. Bierbrauerei;
[* 4] außerdem werden
Bergbau
[* 5] (namentlich auf
Braunkohlen), lebhafter
Handel,
Obst- (auch
Kastanien-) und Gemüsebau
betrieben. - Komotau
war im 13. und 14. Jahrh. im
Besitz des
Deutschen
Ritterordens, ward 1421 von den
Hussiten
erobert und zerstört, 1605 zur königlichen Stadt erhoben.