(d. i. Grafschaft, vom lat. comes,Graf; magyar. vármegye, «Burgbezirk»,
oder megye),Name der einzelnen Bezirke oder Gespanschaften (Ispánschaften) Ungarns, deren jede unter ihrem Grafen oder Obergespan
(Ispán) eine selbständige Verwaltung hat. Sie sind ein Werk Stephans I. des Heiligen (995–1038), der die Verwaltung seines
Reichs nach deutschem Muster einrichtete und es daher in Grafschaften einteilte, deren Mittelpunkt eine
vorgefundene oder neuerbaute Burg war; daher auch der ungar. Name.
Die Insassen dieser Komitat waren die Krieger oder Adligen oder königl. Diener. Sie saßen auf den Höfen des Königs, den sie allein
über sich anerkannten und dem sie zum ständigen Kriegsdienste verpflichtet waren. Der Gaugraf (Comesparochianus), der an der Spitze des Komitat stand, war, wie die Grafen in Deutschland,
[* 4] im Kriege der Anführer der Burggrafschaftsmiliz,
im Frieden der Verwalter und oberste Richter des Gaues. Die Komitatsverfassung war bis März 1848 eine aristokratische und
wurde 1876 neu geregelt. Gegenwärtig bestehen in Ungarn 63, in Kroatien-Slawonien 8 Komitat.