Kolorit
(lat.), in der
Malerei die farbige
Wirkung eines
Bildes. Das Kolorit
ist nächst
Komposition,
Zeichnung und
Charakteristik
ein wesentlicher
Bestandteil
der
Malerei, durch das Kolorit
wird erst die
Zeichnung zum Gemälde.
In den ältesten
Malerschulen
Italiens,
[* 2] Deutschlands
[* 3] und
Flanderns beschränkte sich das auf die Nebeneinanderstellung von
Lokalfarben ohne harmonische
Zusammenstimmung. Die
Venezianer begannen zuerst auf einen einheitlichen
Grundton
Gewicht zu legen, den dann
Rembrandt vollendete,
welcher nebst
Rubens das ganze 18. Jahrh. beherrschte. Im Anfang unsers
Jahrhunderts kehrte man wieder zu der
Härte und
Sprödigkeit
des Kolorits
der ältern
Schulen zurück, bis die belgischen
Maler
Gallait und de
Bièfve um 1840 einen Umschwung
zu gunsten einer einheitlichen Gesamtstimmung bei größter Leuchtkraft der
Farben herbeiführten. In
München
[* 4] setzte
Piloty
ihre Bestrebungen fort, und gegenwärtig ist die
Ton- und Stimmungsmalerei in
Frankreich,
Italien,
[* 5]
Spanien
[* 6] und
Deutschland
[* 7] zur
Herrschaft gelangt, während die
Engländer mehr an der isolierten Behandlung der
Lokalfarben festhalten.