in mittelalterlichen
Handschriften und alten
Druckwerken der am
Schluß angebrachte
Nachweis über den Verfasser, den
Schreiber oder
Drucker sowie
Ort und Zeit der Abfassung (Druckort und Druckjahr).
altgriech. Stadt inLydien, unfern der
Küste, eine der bedeutendern des
IonischenBundes,
glänzte in ihrer
Blütezeit durch ihre
Seemacht sowie durch ihre
Reiterei. Ihr
Hafen hieß
Notion. In der
Nähe war das berühmte
Orakel des
Apollon
[* 2]
Klarios. Kolophon, das mit um die
Ehre stritt, Vaterstadt des
Homer zu sein, wurde mehrmals erobert, so
von
Gyges, König von
Lydien, von den Persern während des Peloponnesischen
Kriegs, von
Lysimachos, welcher die Bewohner nach
Ephesos
[* 3] verpflanzte, und von kilikischen Seeräubern. Nach Kolophon benannt ist das
Kolophonium (s. d.). Die ausgedehnten
Ruinen der
Stadt sind erst zu Anfang 1887 nach Andeutungen H.
Kieperts, der wiederholt vergeblich danach gesucht
hatte, von
Schuchardt und
Wolters südlich von
Smyrna zwischen den heutigen Dörfern Deirmenderessi und Tratscha aufgefunden
worden.
(grch.), Spitze, Ende. Das Wort wurde sprichwörtlich gebraucht, um den glücklichen
Schluß einer Sache, besonders auch einer Rede zu bezeichnen. In diesem Sinne wurde es auch schriftlich ans Ende eines Werkes
gesetzt. Da in diese Schlußschriften häufig Angaben über den Inhalt, den Schreiber und die Zeit Aufnahme fanden, wurde in der
Zeit der frühesten Drucke das Wort auf die gedruckten Unterschriften übertragen, welche vor dem Aufkommen
der Titelblätter (s. Inkunabeln) außer
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
dem Namen des Werkes vielfach von dem Druckort und Drucker sowie dem Druckjahre Kunde geben.
eine der ion. Zwölfstädte, an der Küste von Lydien, ungefähr 11 km nordwestlich von Ephesus, war zur
Zeit ihrer Blüte
[* 5] im Besitz einer beträchtlichen Seemacht und trefflicher Reiterei, wurde von dem Lyderkönig Gyges, dann
mehrmals von den Persern erobert und sank zuletzt durch das Aufblühen von Ephesus. Ihre ansehnlichen Ruinen wurden 1887 bei
dem Dorfe Deirmen-dere entdeckt. Die Hafenstadt von Kolophon war Notion. In der Nähe lag Kauchlaros, das berühmte Heiligtum und
die Orakelstätte des Apollon Klarios. Auch gewann man bei Kolophon ein schon von den Alten geschätztes Harz,
das Kolophonium (s. d.). -
Vgl. Schuchhardt, Kolophon, Notion und Klaros (in den «Mitteilungen» des Archäologischen Instituts zu
Athen,
[* 6] Bd. 11, 1886).