Kolmation
(v. ital. colmata, »Damm«),
allmähliche
Erhöhung des
Bodens durch systematische Aufleitung von
Wasser und
Niederschlag der festen Materialien, welche dieses mit sich führt. Oft wird gleichzeitig bezweckt,
die fruchtbaren Schlickteile, welche das benutzte
Wasser mit sich führt, als Oberkrume zu gewinnen und namentlich einen kahlen
Geröllboden in dieser
Weise zu verbessern.
Bedingung für die Ausführung einer Kolmation
ist, daß das in Verwendung kommende
Wasser
reichliche
Mengen festen
Materials mit sich führt, damit die
Hebung
[* 2] des tief liegenden und aus diesem
Grund
in der
Regel versumpften
Terrains in nicht zu langer Zeit bewerkstelligt werde.
Vornehmlich sind die
Hochwasser und zwar vor allen diejenigen der Gebirgsflüsse zu Kolmation
geeignet, da diese oft außerordentliche
Sinkstoffmengen mit sich führen. Das zu kolmatierende
Terrain wird mit
Deichen umgeben, welche das aufgeleitete
Wasser
zusammenhalten; das Zu- und
Ablassen erfolgt durch Kolmation
sschleusen. Kolmationen in sehr beträchtlicher
Ausdehnung
[* 3] wurden
vorwiegend in
Italien,
[* 4] in beschränkterm
Maß auch im südlichen
Frankreich vorgenommen. Die Ausführung erfolgt zumeist durch
den
Staat, um ein ungesundes und ertragloses
Terrain zweckmäßig zu sanieren, und die Erfolge sind in vielen
Fällen, namentlich
in den Sumpfgebieten
Val di
Chiana, den
Maremmen von
Toscana, ferner an dem
Fluß
Var, an der
Durance und
Isère,
überaus günstige gewesen.
Vgl. Perels, Handbuch des landwirtschaftlichen Wasserbaus (2. Aufl., Berl. 1884).