Kollaps
(lat. collapsus),
Verfall, eigentümliche, im wesentlichen auf plötzlich eintretender großer Schwäche der
Herzthätigkeit beruhende
Störung des Gesamtorganismus. Dieselbe kommt im Verlaufe schwerer fieber
hafter
Krankheiten, bei
der
Cholera, bei chronischen
Herz- und Lungenleiden, welche mit fettiger Entartung des Herzfleisches verbunden sind, vor und
charakterisiert sich durch raschen
Verfall der Kräfte und auffallende
Abweichungen der
Eigenwärme.
Der Kollaps
beginnt meist mit einer beträchtlichen örtlichen Verminderung der
Eigenwärme; in den leichtern
Graden fühlen sich
die peripherischen
Teile des
Kranken
(Nasen,
Ohren,
Hände, Füße) kalt an, in den schwerern liegt der
Kranke bleich, eingefallen,
mit entstellten Zügen, eiskalt und leichenähnlich da, mit kleinem, kaum merklichem Puls und kaum merklicher
Atmung; dabei ist die
Temperatur der innern Organe entweder gleichfalls vermindert oder unter Umständen bis zu den höchsten
überhaupt vorkommenden
Graden gesteigert.
Dieser Zustand geht entweder nach einigen Minuten ohne Nachteil wieder vorüber oder dauert
Stunden, selbst
Tage lang
(Cholera)
oder führt unerwartet und rasch durch
Herzlähmung zum
Tode. Deshalb ist der Kollaps
unter allen Umständen
als ein nicht unbedenkliches Ereignis zu betrachten, welches die größte Sorgfalt und
Aufmerksamkeit beansprucht. Die Behandlung
besteht hauptsächlich in der Anwendung stark excitierender
Mittel aus der Reihe der sog.
Analeptika (s. d.), welche direkt
die Herzthätigkeit anregen, insbesondere in der Darreichung von starkem
Wein,
Cognac, Glühwein, starkem
Kaffee,
Kampfer, Moschus u. s. w., sowie bei fieber
haften
Krankheiten in der möglichst frühzeitigen energischen Bekämpfung
des
Fiebers, da jede anhaltende beträchtlichere
Steigerung der
Eigenwärme außerordentlich schwächend auf die Herzmuskulatur
einwirkt und somit leicht das Eintreten von Kollaps
herbeiführen kann.