Joannis, hervorragender
Held im griech. Befreiungskampf, geb. 1788 zu Syrakos bei
Janina, von walachischer
Abkunft, trat, 17 Jahre
alt, in die 1797 vom Dichter Rhigas gegründete poetische
Hetärie ein und studierte
zu
Pisa,
[* 2]
Mailand,
[* 3]
Pavia und
BolognaMedizin. 1810 als Leibarzt des
SohnsAliPaschas von
Janina angestellt, trat er mit den bedeutendsten
Männern
Albaniens in
Verbindung und erhob 1821 in seiner Vaterstadt zuerst die
Fahne des
Aufstandes gegen die türkische
Herrschaft.
Johannes, neugriech. Staatsmann, geb. 1788 zu Syrrako in Epirus, studierte in Italien
[* 7] Medizin und wurde späterhin
Arzt am Hofe des Ali Pascha von Jannina. Frühzeitig in die Hetärie (s. d.) eingetreten, war Kolettis 1821 der erste, der in
seiner Vaterstadt die Fahne des Aufstandes erhob; doch begab er sich bald nach dem Peloponnes und
nahm
thätigen Anteil am Befreiungskampfe. Besonders zeichnete er sich aus durch seinen Sieg über die Türken bei Karystos, doch
war er hauptsächlich politisch thätig. Er wurde zuerst zum Kriegsminister und zum Mitglied des sog.
Vollziehungsrats ernannt. Nach der WahlKapodistrias’ zum Präsidenten Griechenlands (1827) wurde Kolettis Mitglied des Panhellenion
(s. d.) und nach der Ermordung des Präsidenten Mitglied der provisorischen
Regierungskommission, dann auch in die Siebener-Kommission gewählt, die bis zur Ankunft der bayr. Regenten die Regierung Griechenlands
führte. Kolettis wurde vom König Otto 1833 zum Minister des Innern und zum Präsidenten des Kabinetts ernannt
und ging 1835 als Gesandter nach Paris, wo er als der Führer der franzosenfreundlichen Partei in Griechenland
[* 8] zu Guizot und
König Ludwig Philipp in die engsten Beziehungen trat. Nach achtjähriger Thätigkeit in Paris riefen ihn die Ereignisse von 1843 (s.
Griechenland, Bd. 8, S. 337b) nach Athen zurück, in deren Folge er an die Spitze des Ministeriums des Äußern und des gebildeten
Ministerrats gelangte. In letzterer Stellung hielt er sich bis zu seinem Tod –