Kolditz
(Colditz), Stadt in der sächs. Kreishauptmannschaft Leipzig, [* 2] Amtshauptmannschaft Grimma, [* 3] an der Linie Glauchau-Wurzen der Sächsischen Staatsbahn, hat 2 Kirchen, ein Schloß (darin eine Heil- und Versorgungsanstalt für männliche ¶
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Geisteskranke), ein altertümliches Rathaus, ein Amtsgericht, Steingut-, Schamottewaren-, Strickgarn- und Nähfaden-, Strumpfwaren- und Zigarrenfabrikation, Thon- und Braunkohlengruben in der Nähe und (1885) 4302 evang. Einw. -
Kolditz
gehörte zu Anfang des 12. Jahrh. zur Herrschaft Groitzsch, wurde von Friedrich Barbarossa erworben, der damit ein edles
Geschlecht, die Herren von Kolditz
, belehnte. Diese, die erst 1488 ausstarben, verkauften 1404 Stadt und Burg
an die Markgrafen von Meißen.
[* 5] Durch die Hussiten 1430 verwüstet, wurde Kolditz
1464 vom Kurfürsten Ernst wieder erbaut und diente
lange Zeit als Witwensitz der Kurfürstinnen.
Vgl. Bellger, Historische Beschreibung der Stadt Kolditz
(Leipz. 1832).