Kolchis
,
bei den Alten
Name eines
Landes an der Ostküste des
Schwarzen
Meers
(Pontus Euxinus), den Uferlandschaften des
heutigen
Imerethi und
Mingrelien entsprechend. Kolchis
, im frühsten
Altertum berühmt als die sagenhafte
Heimat der
Medea und als
das
Ziel der
Argonauten (s. d.), war von den Kolchiern bewohnt, welche Herodot wegen körperlicher
Eigenschaften und gewisser
Sitten für Abkömmlinge der Ägypter erklärte. Vielleicht, daß die Assyrer um 680 hier ägyptische
Kriegsgefangene angesiedelt hatten.
Ihre
Verbindung mit dem persischen
Reich war äußerst locker und bestand nur in einer Tributzahlung von
schönen Sklavinnen.
Mithridates unterwarf sich das
Volk und beherrschte es durch
Präfekten. Die
Römer,
[* 2] mit Kolchis
seit dem Ende
des Mithridatischen
Kriegs in Berührung stehend, hatten in der Kaiserzeit an der
Küste des
Landes nur einzelne Niederlassungen
und
Kastelle und begnügten sich mit den
Tributen der kolchischen
Fürsten. Damals war die alte
Kultur des
Landes verschwunden und ebenso der dunkelfarbige, kraushaarige
Schlag der Kolchier; an seine
Stelle waren die Lazi (jetzt
Lasen)
getreten. Das Land war fruchtbar;
Wein und
Früchte aller Art gediehen trefflich. Auch lieferte es Schiffbauholz,
Flachs und
Goldsand; vorzüglich berühmt war die kolchische
Leinwand. An der sumpfigen Mündung des wasserreichen
Phasis
(Rion) lebten die Einwohner auf
Pfahlbauten.
[* 3] An der
Küste hatten ionische Griechen
Handelsniederlassungen, so namentlich
Pityos,
Dioskurias,
Neapolis und
Phasis.