Kokarde
(franz.), Bandschleife in Form einer
Rosette, welche am
Hut
[* 3]
oder an der
Mütze getragen wird; kam zuerst als Erkennungszeichen
politischer
Parteien in
Frankreich auf und wurde später Nationalabzeichen. Von
Frankreich aus verbreitete
sich der
Gebrauch der Kokarde
über das ganze christliche
Europa
[* 4] und über
Amerika.
[* 5] Seit 1813 wurde die in
Deutschland
[* 6] allgemein getragen,
später und gegenwärtig nur vom
Militär und von uniformierten Beamten. Doch ist jeder
Bürger, dem nicht durch gerichtliches
Verfahren die Befugnis aberkannt worden ist, berechtigt, die Nationalkokarde
zu tragen.
Auch
Soldaten wird
bei gewissen
Vergehen das Tragen der Kokarde
aberkannt. Die
Farben derselben
(Nationalfarben) sind gewöhnlich
dem Landeswappen entnommen, z. B.
Deutsches Reich: schwarz-weiß-rot,
Preußen:
[* 7] schwarz-weiß,
Sachsen
[* 8]
(Königreich und Herzogtümer):
grün-weiß,
Württemberg:
[* 9] schwarz-rot,
Baden
[* 10] und
Lippe-Detmold: rot-gelb, Großherzogtum
Sachsen: schwarz-grün-gelb,
Mecklenburg:
[* 11] rot-gelb-blau,
Oldenburg:
[* 12] blau-rot,
Braunschweig:
[* 13] hellblau-gelb,
Lippe-Bückeburg: rot-blau-weiß,
Anhalt:
[* 14] dunkelgrün,
Waldeck
[* 15] und
Reuß:
[* 16] schwarz-rot-gelb,
Hansestädte: rot-weiß,
Elsaß-Lothringen:
[* 17] schwarz-weiß-rot.
Die
Truppen derjenigen
Bundesstaaten, welche mit
Preußen speziell
Militärkonventionen abgeschlossen haben, tragen außer ihrer
Landeskokarde
auch die preußische Kokarde. Die
Marine trägt die deutsche Kokarde
Österreich:
[* 18] gelb-schwarz.
Ungarn:
[* 19] rot-weiß-grün,
Bayern
[* 20] und
Schwarzburg:
[* 21] blau-weiß, Rußland: gelb-schwarz-weiß,
Italien:
[* 22] grün-weiß-rot,
Frankreich: blau-weiß-rot
(die ursprüngliche
Farbe der französischen Kokarde
war weiß; im Beginn der französischen
Revolution 1789 traten die
Farben der
Stadt
Paris,
[* 23] blau und rot, hinzu).