Kokain
(Methylbenzoylekgonin) C17H21NO4 ,
Alkaloid der Kokablätter (0,016-0,2 Proz.),
wird erhalten, indem man den heißen wässerigen
Auszug der
Blätter mit
Bleizucker fällt, das entbleite
Filtrat mit
Äther ausschüttelt,
den Verdampfungsrückstand des
Äthers in
Salzsäure löst, die
Lösung diffundiert und das Diffusat mit kohlensaurem
Natron
fällt. Kokain
bildet farb- und geruchlose Prismen, schmeckt bitterlich, die
Zungennerven vorübergehend betäubend,
ist weniger in
Wasser, leichter in
Alkohol, sehr leicht in
Äther löslich, schmilzt bei 98°, ist nicht flüchtig, reagiert
stark alkalisch und bildet meist kristallisierbare, in
Wasser und
Alkohol, nicht in
Äther lösliche
Salze. Kokain
erhöht auf kurze
Zeit die Leistungsfähigkeit des
Körpers in ungefährlicher
Weise, auf
Schleimhäuten erzeugt es
Gefühllosigkeit
und dient daher als lokales anästhetisches
Mittel bei
Operationen im
Kehlkopf,
[* 3] bei
Entfernung von
Fremdkörpern aus dem
Auge,
[* 4] bei Staroperationen,
Iridektomie und bei Zahnoperationen. Es wirkt als Aphrodisiakum, paralysiert bei Morphiumsucht den Morphiumhunger
und wurde auch gegen
Trunksucht empfohlen.