Kohorte
(lat.), ursprünglich das
Kontingent, welches jede einzelne
Völkerschaft
Italiens
[* 2] zu dem großen Truppenkontingent
der
Bundesgenossen den
Römern zu stellen hatte, und welches dann auch im
Heer als nationales Ganze unter einer
Fahne und
einheimischen
Offizieren zusammenblieb. Sie bildete den zehnten Teil einer
Ala (s. d.).
Marius führte die Kohorte
neinteilung
auch in die römische
Legion ein, indem er aus den 30
Manipeln derselben 10 Kohorten
bildete, deren jede 600 Mann zählte.
Die Effektivstärke der Kohorte
war später bedeutend geringer und richtete sich nach der der
Legion (s. d.). Jede Kohorte
zerfiel in sechs
Centurien; die
Kommandeure der Kohorte
waren wahrscheinlich die erste
Klasse der Centurionen,
primi ordines genannt. Die
Bildung besonderer, nicht im Legionsverband stehender Kohorten
ward mit dem
Ausgang der republikanischen
Zeit und unter den
Kaisern immer gewöhnlicher. Solche selbständige
Bataillone waren: Cohortes civium romanorum,
in
Italien
[* 3] gebildete Kohorten
, in denen vorzugsweise römische
Bürger dienten;
Cohortes auxiliariae, in den
Provinzen ausgehobene
Kohorten
von Nichtrömern, die in Cohortes quingenariae zu 500 Mann und Cohortes miliariae zu 1000 Mann zerfielen und, je
nachdem ihnen noch 6 oder 10
Turmen von
Reitern zugeteilt waren oder nicht, den weitern Zusatz equitatae
oder peditatae führten;
Cohortes urbanae, in Stärke [* 4] von 1000 Mann unter dem Befehl des Praefectus urbi;
Cohortes vigilum, eine Schutzmannschaft für die 14 Regionen (Stadtteile) Roms, und Cohortes praetoriae, die Leibwache der Kaiser (s. Prätorianer).