Kohlenstof
fchloride,
Verbindungen des
Kohlenstoffs mit
Chlor, entstehen nicht direkt aus den
Elementen, sondern nur bei
Einwirkung von
Chlor auf andre Kohlenstof
fverbindungen. So liefert
Sumpfgas
(Methan CH4 ) bei Einwirkung von
Chlor
im Sonnenlicht Kohlenstof
fsuperchlorid
(Zweifachchlorkohlenstoff, Tetrachlormethan) CCl4 , eine farblose, aromatisch
chloroformartig riechende
Flüssigkeit, welche bei 77° siedet. Derselbe
Körper entsteht bei Einwirkung
von
Chlor auf
Methylchlorür oder
Chloroform und wurde zur
Darstellung von Anilinrot benutzt.
Äthan C2H6 und
Äthylchlorür liefern bei gleicher Behandlung mit
Chlor Kohlenstof
fsesquichlorid
(Anderthalbchlorkohlenstoff,
Carboneum trichloratum) C2Cl6 .
Letzteres bildet farb- und fast geschmacklose
Kristalle,
[* 2] riecht kampferartig,
löst sich leicht in
Alkohol und
Äther, nicht in
Wasser, ist schon bei gewöhnlicher
Temperatur sehr flüchtig,
schmilzt bei 160°, siedet bei 182°. Man hat es als
Arzneimittel und anästhetisches
Mittel empfohlen. Im glühenden
Rohr zerfällt
das Sesquichlorid in
Chlor und Kohlenstoffchlorid
(Tetrachloräthylen) C2Cl4 , eine farblose, ätherisch
riechende
Flüssigkeit, deren
Dämpfe bei heller Rotglut Kohlenstoffchlorür
(Perchlorbenzol) C6Cl6 als
farb- und geschmacklose, dem
Walrat ähnlich riechende
Nadeln
[* 3] liefern.