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nächsten steht, mit stielrundem, aufrechtem, hohem
Stengel
[* 3] und flachen, mehr oder weniger zerschlitzten oder krausen Blättern,
welche sich nicht zum
Kopf schließen. Hierher gehören: a) ewiger Kohl
, Blattkohl,
Baum- oder Kuhkohl
(B. vulgaris
Dec.), welcher
1,5-2 m hoch wird und viele flache, buchtig fiederspaltige, grüne oder rötliche
Blätter treibt, die
man namentlich von unten herauf zur
Fütterung abbricht; b) Grünkohl
(B. quercifolia
Dec.), mit gespitzten, flachen, nicht
oder nur schwach welligen Blättern; c)
Braunkohl (B. crispa Garcke), mit krausen, fiederspaltigen, grünen oder bräunlichen
Blättern mit länglich eingeschnittenen
Lappen, verträgt viel
Kälte und wird erst nach einem Spätherbstfrost speiserecht.
Manche
Varietäten desselben pflanzt man auch zur Zierde an. 2) Rosenkohl
(B. gemmifera
Dec.), mit aufrechtem,
30-60
cm hohem
Stengel, halbgeschlossener großer Endknospe, vielen kleinen, völlig kopfig geschlossenen Seitenknospen und
blasigen Blättern, die im
Oktober ein feines
Gemüse geben. Man legt die
Stengel mit Wurzelballen in das
Mistbeet und bedeckte
sie mit
Laub, damit sie bleicher und zarter werden.
3)
Wirsing (B. sabauda L.) wird besonders in zwei Hauptarten, als gewöhnlicher
Wirsing (Herzkohl
, Börsch, welscher Kohl), mit
blasigen Blättern und geschlossenen
Köpfen, und als Savoyerkohl
, mit kleinblasigen, am
Rand fein krausen Blättern und offenen
Köpfen, und in mehreren
Varietäten in
Gärten und auf
Feldern gebaut. Die
Kultur gleicht der des Kopfkohls
(B. capitata L.). Dieser (auch
Kappes,
Kabis,
Kraut) hat einen stielrunden, kurzen
Stengel, konkave, meist völlig glatte
Blätter,
welche einen geschlossenen
Kopf bilden.
Man unterscheidet gemeines
Kraut, mit rundlichen,
Yorker oder
Filderkraut, mit spitz zulaufenden, und
Rotkraut, mit rundlichen,
weinroten
Köpfen. Diese
Abarten werden in vielen
Varietäten und
Sorten
(Ochsenherz, Butterkraut
, Zentnerkraut
etc.) gebaut, und man unterscheidet
Früh- und Spätkraut
, von denen ersteres nur dem
Garten
[* 4] angehört und entweder im
Herbst
gesäet und unter
Stroh- und Laubdecke überwintert (Winterkraut
), oder erst im Frühjahr gesäet wird.
4)
Beim
Kohlrabi (Oberkohlrabi
, B. gongylodes L.) erweitert sich der anfangs dünne
Strunk zum fleischigen,
grünweißen oder rotvioletten
Knollen,
[* 5] aus welchem die
Blätter kommen. Den frühsten
Kohlrabi erhält man vom Winterkohlrabi
,
den man im
August säet und überwintert; doch ist derselbe weniger zart als der im Frühjahr gesäete, den man recht früh
verstopfen muß.
5)
Blumenkohl (Käsekohl
,
Karviol, B. botrytis L.) hat lange, glatte, flache, weißrippige
Blätter, in
deren Herzpunkt sich ein monströser fleischiger
Stengel bildet, der an der
Spitze seiner zahlreichen kurzen
Äste weiße, fleischige
Massen verwachsener
Blüten trägt. Man unterscheidet
Spargelkohl oder
Broccoli, mit ausgebreiteten, rispenartig gestellten,
fleischigen
Sprossen, und den häufigern
Karviol, mit gedrängt stehenden
Ästen und dicht aneinander liegenden
Blumen, von welchem wieder viele
Varietäten vorkommen.
Dieser Kohl
wird meist in
Gärten gebaut, erfordert die größte Sorgfalt und kräftigste Düngung.
Alle Kohlarten verlangen
tief und sorgfältig, völlig gartenartig zugerichtetes Land und starke Düngung; man säet sie auf Pflanzbeete in geschützter,
aber dem Durchzug der
Luft geöffneter
Lage (bei Gartenkultur in halbwarme
Mistbeete) und vermeidet sorgfältig
dicht gedrängten
Stand (besonders bei
Kohlrabi und
Blumenkohl), damit die
Pflanzen nicht spindelig werden.
Die Verpflanzung geschieht gewöhnlich mittels des Pflugs; die größern Sorten müssen am besten 60 cm weit voneinander zu stehen kommen, und man darf die Pflanzen nicht tiefer setzen, als sie im Beet standen. Die weitere Behandlung gleicht der bei der Runkelrübenkultur gebräuchlichen. Zur Samenkultur werden die schönsten Exemplare im Keller oder Garten überwintert und im Frühjahr auf ein recht kräftiges, sonniges Beet verpflanzt. Beim Kopfkohl muß man den Kopf an der Spitze mit einem flachen Kreuzschnitt anschneiden, damit der Blütenstiel durchbrechen kann. Der Kohl hat viele Feinde, welche an der Wurzel, [* 6] im Stengel und von den Blättern leben, dadurch junge Pflanzen häufig ganz vernichten, ältere stark beschädigen. Am schädlichsten sind die Raupen der Weißlinge, der Kohleule, des Kohlzünslers sowie Ackerschnecken, Erdflöhe und Engerlinge. Die Kohlarten enthalten:
Eiweißartige Körper | Fett | Zucker | Sonstige stickstofffreie Substanzen | Cellulose | Asche | Wasser | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Blumenkohl | 2,829 | 0.208 | 1,216 | 3,289 | 0.935 | 0.723 | 90,800 |
Grünkohl | 2,882 | 0.762 | 1,173 | 11,287 | 1,818 | 1,408 | 80,670 |
Savoyerkohl | 3,510 | 0.726 | 1,357 | 5,233 | 1,384 | 1,310 | 86,480 |
Rotkohl | 1,826 | 0.190 | 1,741 | 4,123 | 1,287 | 0.769 | 90,064 |
Weißkohl | 1,204 | 0.128 | 2.00 | 2,547 | 1,052 | 0.562 | 92,509 |
Kohlrabi | 2,658 | 0.119 | Spur | 4,411 | 1,289 | 1,093 | 90,430 |
Für den Winterbedarf muß der Kohl frostfrei und vor Austrocknung geschützt aufbewahrt werden. Dies geschieht am besten in Gruben unter Stroh-, Laub- oder Moosdecke. Man trocknet den Kohl auch oder setzt ihn in Gläser oder Büchsen ein, während der Weißkohl in großer Menge gehobelt und mit Salz [* 7] (und Gewürzen) in Fässern eingemacht wird. Er erleidet dabei eine saure Gärung und hält sich bis über das nächste Frühjahr hinaus (Sauerkraut, Sauerkohl, Scharfkohl, Zettelkraut). Kohl bildet das wichtigste Gemüse, wird in manchen Sorten auf weite Strecken versandt (afrikanischer Blumenkohl nach Norddeutschland) und im landwirtschaftlichen Betrieb auch als Viehfutter angebaut.