Körösi
(spr. koröschi),
Joseph, ungar.
Statistiker, geb. zu
Pest, war zuerst im Versicherungsfach thätig,
wurde 1868 Mitglied des statistischen
Landesrats, während er zugleich mit der volkswirtschaftlichen Redaktion des »Pesti
Napló«, später der
»Reform« betraut ward. Die Stadt
Pest wählte ihn 1870 zum ersten
Direktor ihres neugegründeten
Statistischen
Büreaus, welches sich unter seiner Leitung einen hervorragenden
Rang unter den kommunalstatistischen Ämtern
zu erwerben wußte. Von den durch Körösi
verfaßten zahlreichen
Arbeiten dieses
Büreaus (vgl. den
Bericht zur ungarischen Landesausstellung
1885) sind hervorzuheben: zwei
¶
mehr
Zensuswerke, drei über Mortalität, drei über Finanzen;
Geschichte der Preise;
»Kommunalstatistische Monatshefte« (1873 ff.);
die wichtigsten sind auch in deutscher oder französischer Sprache [* 3] erschienen.
Mehrere Zweige der Statistik wurden durch Körösis
Arbeiten nicht nur materiell, sondern auch in theoretischer Beziehung gehoben, so die Sanitätsstatistik, die Mortalitätslehre
(neue sogen. »Individualmethode« der
Mortalitätstabellen),
die Finanzstatistik (Möglichkeit einer internationalen vergleichenden Statistik, vgl. »Statistique internationale des finances des grandes villes« und »Bulletin annuel des finances des grandes villes«, 1877-81, 8 Bde.),
das Zählungswesen (Weltzählung 1890). Beachtung erregten auch seine Arbeiten zur Theorie der Statistik (»Limites de la démographie«, Genf [* 4] 1882; »Methodologische Beiträge«, Wien [* 5] 1886). Der statistische Kongreß übertrug ihm 1873 die Redaktion der Statistik der Großstädte.