Königswasser
(Aqua regis,
Salpetersalzsäure), Mischung von 1 Teil
Salpetersäure mit 2-4 Teilen
Salzsäure, eine dunkelgelbe oder rotgelbe
Flüssigkeit, welche beim Erwärmen rotbraun wird und reichlich
Dämpfe von eigentümlichem,
an
Chlor- und
Untersalpetersäure erinnerndem
Geruch entwickelt.
In dem Königswasser
wird der
Wasserstoff der
Salzsäure (HCI) auf
Kosten
der
Salpetersäure zu
Wasser oxydiert, und es entsteht freies
Chlor, welchem das Königswasser
seine energische
Wirkung
verdankt.
Die
Wirkung der beiden
Säuren aufeinander währt so lange, bis die
Flüssigkeit mit
Chlor gesättigt ist; wird letzteres dann
durch ein
Metall fortgenommen, so schreitet sie weiter fort, und es werden immer neue
Mengen von
Chlor frei. Das Königswasser
löst mit
wenigen Ausnahmen alle
Metalle und verwandelt sie in
Chloride und zwar in die chlorreichsten
Verbindungen,
welche sie zu bilden
vermögen. Am energischten wirkt Königswasser
bei 40-50°. Man kann es ersetzen durch eine Mischung von
Salzsäure und
Salpeter oder
von
Salpetersäure mit
Kochsalz oder
Salmiak.
Geber benutzte bereits eine solche Mischung von
Salpetersäure
und
Salmiak zum
Lösen des
Goldes, und die Bezeichnung Königswasser
findet sich zuerst bei
Basilius Valentinus. Sie bezieht sich auf das
Vermögen der Mischung, den König der
Metalle, das
Gold,
[* 2] zu lösen.