Kochin
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Kochin
china, s.
Kotschin, ^[= Vasallenstaat des britisch-ind. Kaiserreichs, auf der Küste von Malabar, der Präsidentsc ...]
Kotschinchina.
Kochin
10 Wörter, 88 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Kochin,
Kochin
china, s.
Kotschin, ^[= Vasallenstaat des britisch-ind. Kaiserreichs, auf der Küste von Malabar, der Präsidentsc ...]
Kotschinchina.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Kochin,
soviel wie Tuberkulin (s. d.). ^[= oder Kochin, ein Stoffwechselprodukt der Tuberkelbacillen, das vermittelst einer 40- bis 50prozentig ...]
(Kochin), Vasallenstaat des britisch-ind. Kaiserreichs, auf der Küste von Malabar, der Präsidentschaft Madras [* 4] unterstellt, 3525 qkm (64 QM.) groß mit (1881) 600,278 Einw. (meist Hindu), darunter 136,361 Christen und 1249 Juden (letztere sonst in Indien sehr selten), ist im O. gebirgig und mit wertvollen Teak- und Sandelholzwaldungen bedeckt, die der Fürst nach englischem Vorbild forstmännisch bewirtschaften läßt; auch Kaffeepflanzungen wurden hier angelegt.
Längs der Küste liegt eine Reihe flacher Strandseen, welche bei hohem Wasserstand den Verkehr auf der ganzen Strecke von N. nach S. ermöglichen, und aus denen die Regierung mit großem Gewinn Salz [* 5] bereitet. Der Radscha ist ein Hindu der reinen Kriegerkaste, steht im Vasallenverhältnis zur britisch-indischen Regierung, welcher er jährlich 20,000 Pfd. Sterl. Tribut zahlt, hat seine Verwaltung nach englischem Muster eingerichtet und unterstützt das Schulwesen, an dessen Spitze eine höhere Schule zu Ernakolam steht. Die hauptsächlichste Förderung erhält das Bildungswesen durch die zahlreichen Missionen mit ihren Schulen und Pressen. Der Staat unterhält zwei öffentliche Bibliotheken und eine Zeitung. Die Militärmacht besteht aus 326 Mann und 2 Geschützen. Die Einkünfte betrugen 1881-82: 144,928, die Ausgaben 133,426 Pfd. Sterl. Hauptstadt ist Ernakolam mit (1875) 14,038 Einw., doch residiert der Radscha in Tripunthora (8493 Einw.). - In der ältern Zeit teilte Kotschin die Geschicke des südlichen Indien (vgl. Madras); 1503 gründeten hier in der gleichnamigen Hauptstadt die Portugiesen ihre erste Niederlassung, die aber 1662 von den Holländern genommen wurde.
Mit den Portugiesen kamen die Jesuiten, welche das Seminar Ambalakoddu, beim heutigen Dorf Anquamali, errichteten und dort seit 1679 in der Landessprache (Malayalam) zahlreiche Werke druckten. Der Staat hatte damals einen größern Umfang; 1759 kam ein Teil des Landes an Travankor, und 1776 wurde Kotschin von Haider Ali von Maissur, später von seinem Sohn Tippu Sahib verwüstet. Unter diesem blieb Kotschin bis zum Fall von Maissur. 1791 trat der Radscha in ein Tributärverhältnis zur Ostindischen Kompanie, in welchem das Land verblieben ist, obschon 1809 ein Versuch gemacht wurde, dasselbe abzuschütteln. - Die Stadt Kotschin, mit (1875) 13,775 Einw., hat einen guten Hafen. S. Karte »Ostindien«. [* 6]