Kochem
(Kochheim), Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Koblenz,
[* 3] an der
Mosel und an der
Linie
Perl-Koblenz der Preußischen
Staatsbahn (hier mit einem 4100 m langen
Tunnel),
[* 4] hat ein
Schloß, ein
Amtsgericht,
Gerberei, starken Mühlenbetrieb, bedeutenden
Weinbau und (1885) 3225 fast nur kath. Einwohner. - Kochem
war
zunächst als Reichslehen im
Besitz der
Pfalzgrafen von
Aachen
[* 5] und wurde nach deren Aussterben von König
Konrad III. eingezogen. Bis zum Ende des 13. Jahrh. hatten dort
Burggrafen ihren Sitz, bis König
Adolf 1294 an Kurtrier verpfändete.
Albrecht I. überließ es 1298 dem Erzstift völlig. Die
Franzosen verbrannten 1689 einen großen Teil der Stadt,
das jetzt beinahe wieder vollständig hergestellte
Schloß sowie die nahen
Burgen
[* 6] Winneburg und
Beilstein, die heute noch als
Ruinen die Umgegend schmücken.
Vgl. Pauly, Stadt und
Burg Kochem
(Kochem 1883).