Knorpelzellen
,
s. Knorpel. [* 2]
Knorpelzellen
3 Wörter, 27 Zeichen
Knorpelzellen,
s. Knorpel. [* 2]
[* 2] (Cartilago), eine Art des Bindegewebes im tierischen Organismus, ist meist fest, leicht zu durchschneiden, auf
der Schnittfläche glatt und gleichartig, sehr elastisch und biegsam, von schwach bläulicher oder gelblicher Farbe. Er ist
sehr reich an Wasser (66 Proz.), schrumpft beim Trocknen zu einer hornähnlichen Masse ein, quillt im Wasser
wieder auf und widersteht der Fäulnis sehr lange. Bei längerm Kochen mit Wasser löst er sich zu einer gallertähnlichen Masse,
dem Knorpelleim (Chondrin, s. d.), auf; seine Asche enthält viel kohlensaures und schwefelsaures Natron und bei weitem weniger
Erdsalze. Der feinere Bau der Knorpel ist sehr einfach. Es sind nämlich in ihm gleichmäßig rundliche Zellen
(sogen. Knorpelzellen
) verbreitet und mit einer von ihnen selbst ausgeschiedenen, oft sehr umfangreichen
Zwischensubstanz umgeben. Nach dem Verhalten der letztern unterscheidet man mehrere Arten Knorpel, zwischen denen jedoch Übergänge
vorkommen. Die hyalinen Knorpel
[* 2]
(Fig. 1) besitzen eine gleichmäßige, glasartige Zwischensubstanz
und kommen beim Menschen in großer Ausdehnung
[* 4] vor (die Knorpel des Kehlkopfes, mit Ausnahme des Kehldeckelknorpels,
ferner die Knorpel der Luftröhre u. der Bronchien, die Gelenkknorpel, die Rippen- und Nasenknorpel). Die Faserknorpel
[* 2]
(Fig. 2) sind
dadurch charakterisiert, daß ihre Grundsubstanz gefasert ist, u. daß sie beim Kochen nicht Chondrin, sondern gewöhnlichen
Leim geben; ihre Farbe ist mehr gelblich oder weißgelb. Beim Menschen bilden sie die Zwischengelenkknorpel
(am Knie, zwischen Schlüsselbein und Brustbein etc.).
[* 2]
^[Abb.: Fig. 1. Hyalinknorpel a Knorpelzellen
, c Grundsubstanz.]
[* 2]
^[Abb.: Fig. 2. Faserknorpel a Knorpelzellen
, b Fasern.]
¶
die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern und die sehnig-knorpelige Masse der Symphysen und Synchondrosen überhaupt. Die
Netzknorpel, auch gelbe oder elastische Knorpel genannt, sind solche, deren Zwischensubstanz aus einem dichten Filz oder Netz feinster,
elastischer Fäserchen besteht. Sie haben eine lebhaft gelbe Farbe, sind sehr weich und elastisch und finden sich
beim Menschen fast nur in der Ohrmuschel und dem Kehldeckel vor. (Als pathologische Bildung gibt es noch den Gallertknorpel.
Derselbe hat die Konsistenz einer festen Gallerte; manchmal ist er viel weicher, fast zerfließend, stark transparent. Er besteht
aus Knorpelzellen
und einer schleimreichen Grundsubstanz.) - Die Ernährung der Knorpel geschieht von der festen,
an Blutgefäßen reichen Faserhaut (dem sogen. Perichondrium) aus, welche sie umgibt; doch befinden sich in ihnen selbst feine
Bahnen (Saftbahnen), welche zwar nicht für die Blutkörperchen,
[* 6] aber für die Blutflüssigkeit durchgängig sind. Nerven
[* 7] und
Lymphgefäße mangeln dem Knorpel gleichfalls. - Verwendung finden die Knorpel im Körper wegen ihrer Festigkeit
[* 8] als
Stützen weicher Organe; auch sind manche Knochen
[* 9] zuerst eine Zeitlang knorpelig.
Überhaupt haben die hyalinen Knorpel eine gewisse Tendenz, zu verkalken und zu verknöchern; namentlich tritt diese Umwandlung im Alter und sehr häufig infolge entzündlicher Ernährungsstörungen des Knorpels ein. Wird ein Knorpel durch mechanische Gewalt, durch Eiterung oder Blutergüsse von seiner Knorpelhaut abgetrennt, so stirbt er ab, ähnlich wie beim Knochenbrand [* 10] (s. d.). Knorpelbrüche und andre Durchtrennungen der echten Knorpel heilen auf die Weise, daß eine faserige (nicht hyaline) Gewebsmasse die Bruchenden etc. miteinander verbindet. S. auch Knorpelgeschwulst. - Unter den wirbellosen Tieren besitzen nur die Tintenschnecken [* 11] echten Knorpel, welcher in Gestalt einer Kapsel das Gehirn [* 12] derselben umgibt; knorpelartige Bildungen finden sich außerdem noch bei manchen niedern Tieren.